Bereits im Jahr 2007 – als ein Großteil der Modellhubschrauber noch mit Paddeln unterwegs war – hatte der Elektronik-Tüftler Dirk Schmidt ein innovatives Flybarless-System entwickelt und in den darauffolgenden Jahren der Öffentlichkeit vorgestellt; auch in Rotor 2/2010 stellte er uns damals sein Werk vor. Zu diesem Zeitpunkt musste der interessierte Nutzerkreis, bevor es ans eigentliche Fliegen ging, noch selbst handwerkliche SMD-Lötkunst beweisen. Der sich rasant entwickelnde elektronische Fortschritt der letzten Jahre machte auch vor dieser Eigenentwicklung nicht Halt und seit Juli 2015 kann ein deutlich verkleinertes und von R2prototyping professionell gefertigtes System über MHM Modellbau bezogen werden. Ein nicht kommerzielles Flybarless-System zum äußerst attraktiven Preis? Aktuelle Erfahrungsberichte im Internet klangen vielversprechend! Warum nicht mal ein DIY-Flybarless-System ausprobieren, dachte sich unser Autor Kay Köhler und berichtet hier über Praxiserfahrungen.
Zunächst war ich sehr angetan von der Möglichkeit, einen echten Flybarless-System-Bausatz zu beziehen, war euphorisiert von diversen Youtube-Videos zur SMD-Löttechnik allgemein und dem Bastel-Bericht in der Rotor 2/2010. Kann ja nicht so schwer sein, eine Herausforderung für den »echten« Modellbauer! Zum Glück versuchte ich meine SMD-Lötkünste zunächst an einer alten PC-Platine mit diversen Übungen zum Ein-/Auslöten von SMD-Bauteilen. Das Ergebnis war ernüchternd und in Anbetracht des günstigen Preises des Komplettsystems entschied ich mich, doch die unkomplizierte Fertiggerät-Variante zu bestellen. Im Gegensatz zur 2010 vorgestellten Variante sind aktuelle SMD-Bauteile nochmals deutlich geschrumpft. Die Anforderungen an die Fingerfertigkeit und die notwendigen Adleraugen der Bastler sind ebenfalls proportional angestiegen.
Lieferumfang und Eindrücke
Wenige Tage später entnahm ich dem Paket von MHM (www.mhm-modellbau.de) eine kleine ESD-Pappschachtel. Der Inhalt war überschaubar: zwei Klebepads und das 3Digi selbst. Immer noch mit dem Gedanken an mein SMD Löt-Vorhaben, öffnete ich neugierig das in einer Art 3D-Druckverfahren hergestellte Gehäuse. Das Gehäuse wirkt professionell gefertigt und ganz und gar nicht nach 3D Druck. Auch hier ist der rasante Fortschritt dieser Technologie erkennbar. Beim Anblick der sich im Inneren befindlichen 26 x 34 mm Miniaturplatine sowie der winzigen SMD-Bauteile war abschließend klar, dass ein Selbstzusammenbau nur etwas für absolute Lötprofis mit entsprechendem Werkzeug ist. Die maschinell bestückte und gelötete Platine ist
makellos und repräsentiert den hohen Qualitätsstandard der R2prototyping GmbH (www.r2prototyping.ch), die auch viele andere beliebte Produkte wie beispielsweise die Optipower-Guards (Rotor 8/2015) fertigt …
Text/Bilder: Kay Köhler
Einen vollständigen Bericht über das 3Digi lesen Sie in Ausgabe 2/2016. Ausgabe bestellen