Auf der ROTOR live wurde Gerd von Runkels BK 117 zum ersten Mal offiziell in der Luft gezeigt. Dabei machte es Gerd bis zum Schluss spannend, ob das Modell auch wirklich fliegen würde, denn bis zur Messe gab es noch einiges zu tun, bis er mit dem Ergebnis rundum zufrieden war. Welche Problemfälle ihm dabei besonders die Schweißperlen auf die Stirn trieben und wo im Detail noch gefeilt wurde, hat er für uns in einem weiteren Teil zusammengefasst.
Teil 4: Detaillierung und Flugerprobung
Im vierten und letzten Teil meines Berichts über den Bau der VARIO BK 117 im Maßstab 1 : 5 geht es um die restliche Detaillierung und um die Flugerprobung. Die Reihenfolge der beschriebenen Details orientiert sich nicht an der Chronologie dieses Projekts, da einiges davon erst nach dem Rollout auf der ROTOR live realisiert werden konnte. Eine kleine Anekdote zum ersten Flugtest will ich aber nicht vorenthalten. Wenn man ein neues Modell aufrüstet und für den Erstflug vorbereitet, ist eine gewisse Aufregung und Nervosität sicherlich für jeden nachvollziehbar. Markus Fiehn, (Redakteur der Zeitschrift MFI), der an diesen Tag zufällig in der Nähe war, wollte sich das Modell schon mal live anschauen und war zum Flugplatz des SMC nach Trupbach gekommen. Beim Hochdrehen des Rotors waren dann merkwürdige Geräusche hörbar, was mich aber nicht an einem Abhebeversuch hinderte. Kaum war das Modell in der Luft, wurden die Geräusche stärker, was mit einem nicht übersehbaren Schütteln des Modells einherging – aber es flog. Also bin ich wieder gelandet, um zu schauen, woran es wohl liegen könnte. Markus Fiehn fragte mich scherzhaft, ob ich die Blätter richtig herum montiert hätte, worauf ich ziemlich blass wurde. Hatte ich doch tatsächlich ein Rotorblatt falsch herum angeschraubt, was die Geräusche und das Schütteln erklärte.
Als Fazit lässt sich sagen, dass die BK 117 robust gebaut ist und das klaglos weggesteckt hat – und die ernüchternde Erkenntnis ist, dass so etwas auch nach über 25 Jahren Hubschraubermodellbau passieren kann. Das nennt man wohl Betriebsblindheit. Dass das falsch montierte Rotorblatt niemandem der Anwesenden aufgefallen ist, war ein kleiner Trost für meine Modellbauerseele.
Die Verglasung mit Schiebefenstern und Scheibenwischer
Die Verglasung ist Bestandteil des VARIO-Bausatzes und wie im dritten Teil erwähnt, bis auf die Bodenscheiben für diesen Vorserienrumpf verwendbar. Damit keine übertrieben breiten Scheibenrahmen entstehen, wurden die Fensterausschnitte im Rumpf so groß wie möglich erstellt. Die Scheibenrahmen selbst wurden, um die Fenster optisch größer erscheinen zu lassen, bevor die Verglasung mit 1,2-mm-Schräubchen aufgeschraubt wurde, mit mattschwarzen 4-mm-Linien beklebt. Die Schiebefensterrahmen an den Cockpittüren wurden von Micha Barth gedruckt, wobei die CAD-Daten von Matthias Fischer zur Verfügung gestellt wurden. Diese wurden verschliffen, lackiert und der Vorlage entsprechend an den Türen verschraubt.
Die am Original vorhandenen Griffleisten zum Öffnen der Schiebefenster habe ich am Modell aus 0,3-mm-Edelstahlstreifen, die von einem VARIO Bell 430-Teilesatz stammen, nachempfunden. Befestigt sind die Griffleisten mit 1,2-mm-Edelstahlschräubchen.
Die Scheibenwischer bereiteten mir einiges Kopfzerbrechen. Die BK 117 hat Doppel-Wischerarme, wobei im VARIO-Teilesatz Single-Arme vorgesehen sind. Mein Vorhaben, aus diesem Satz Doppelarme zu realisieren, ohne etwas neu bauen zu müssen, hat eigentlich gut funktioniert. Einzig zwei zusätzliche Wischerarme, die ich noch in der Schublade hatte, waren hierfür erforderlich, ansonsten stammt alles aus diesem Satz.
Die Besatzung
Die zwei VARIO-Pilotenpuppen im Maßstab 1 : 5 mussten ein wenig umgestylt werden. Die Besatzungsmitglieder der ZK-IIX in Neuseeland tragen rote Overalls. Im VARIO-Programm findet man leider keine roten Anzüge für diese Pilotenpuppen. Aus diesem Grund habe ich improvisiert und zwei rote Paraglider-Overalls 1 : 5 von Hacker geordert. Diese sind ziemlich symmetrisch gearbeitet, daher konnten diese den Piloten falsch herum angezogen werden, damit sich der Hacker-Schriftzug auf dem Rücken befindet. Da der Paragleiter-Overall sehr luftig geschnitten ist, haben die Pilotenpuppen eine Bauchbinde aus 5 Millimeter dickem Schaumstoff …
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