Die so genannten Multifunktionswerkzeuge gehören sicherlich zu den Geräten, die beim Modellbau immer wieder in Aktion treten – und zwar spartenübergreifend: Schleifen, Trennen, Schneiden, Fräsen und Polieren sind Arbeiten, die beim Hubschrauber-Modellbauer ebenso anfallen wie beim Scaler, beim RC-Kapitän genauso wie beim Car-Fahrer oder Modelleisenbahner.
Dremel gehört zu den führenden Anbietern auf dem Markt der Multi-Tools und hat sowohl kabelgebundene wie auch Akku-Geräte im Angebot. Jüngster Spross ist der Dremel 8200, der als das stärkste kabellose Multifunktionswerkzeug auf dem Markt beworben wird und leistungsmäßig mit Kabelgeräten mithalten soll.
Gut gelöst: Akkuanzeige und Drehzahlregler sind hinten am Griffteil angebracht, während sich der Ein/Aus-Schalter vorn beim Arretierungsknopf befindet: Das Gerät muss nicht über Herunterfahren der Drehzahl ausgeschaltet werden, sondern die Antriebswelle steht fast schlagartig mit dem Ausschalten!
Wir hatten bereits gute Erfahrungen mit dem vor rund drei Jahren auf den Markt gekommenen 10,8 V Lithium-Ionen Akkugerät gemacht, damals das erste LiIon-Multitool. Die Unabhängigkeit von der Steckdose ist eine angenehme Sache. Nachteilig war einzig die Tatsache, dass das Gerät natürlich bei längeren Arbeiten irgendwann in die Knie geht und nach Ladung verlangt – die dann drei Stunden Zeit in Anspruch nimmt. Mit nachlassender Leistung griff gelegentlich auch der Überlastungsschutz des Geräts, das daraufhin die Arbeit einstellte und durch Aus- und Einschalten erneut aktiviert werden musste (allerdings: Besser ein funktionierender Überlast-Schutz als ein durchgebrannter Motor!).
Man sieht dem Neuen die Power an: oben der Dremel 8200, unten das eingangs im Text erwähnte 10,8 V Lithium-Ionen-Akkugerät.
Der Dremel 8200 hat hier kraftmäßig noch eins draufzusetzen. Der 36-mm-Hochleistungsmotor ist leistungsstärker, das Gerät trotz des leichteren Akkus schwerer und wirkt insgesamt sehr robust. Dennoch liegt es durch das schlanke Design gut in der Hand und lässt sich gut führen. Bei Bedarf kann ein im Lieferumfang befindliches zusätzliches Griffstück montiert werden. Der vom Drehzahl-Schieberegler (stufenlose Drehzahlverstellung bis 30.000 U/min) getrennte Ein-Aus-Schalter bietet außerdem ein Plus an Sicherheit: Beim Ausschalten muss nicht erst die Drehzahl heruntergeregelt werden – sofort mit Betätigen des Schalters steht der Motor durch eine integrierte Motorbremse. Die Ladezeit beträgt nun nur noch eine Stunde, wobei eine von Dremel ECP (Electronic Cell Protection) genannte Technologie eine lange Lebensdauer des Akkus gewährleisten soll. Eine Spannzangenarretierung erleichtert den Werkzeugwechsel.
Der Dremel 8200 ist in zwei verschiedenen Sets erhältlich. Das Set Dremel 8200-1/35 in einem Softbag enthält neben dem Dremel 8200 das Ein-Stunden-Ladegerät, einen Präzisionshandgriff sowie 35 hochwertige Zubehörteile einschließlich des Zubehör-Schnellwechselsystems SpeedClic. Das Set Dremel 8200-2/45 im Koffer umfasst den Dremel 8200, ein Ein-Stunden-Ladegerät, einen Parallel- und Kreisschneider, einen Modellierungstisch sowie 45 hochwertige Zubehörteile einschließlich des Zubehör-Schnellwechselsystems SpeedClic. Die empfohlenen Verkaufspreise betragen 129,99 bzw. 139,99 Euro.
Leistungsmäßig haben wir gegenüber ähnlichen kabelgebundenen Geräten keinen Unterschied feststellen können. Der einzige Nachteil des Dremel 8200 ist der gegenüber einem kabelgebundenen Gerät rund doppelt so hohe Anschaffungspreis. Dem gegenüber steht als großer Vorteil die Unabhängigkeit vom Stromnetz, die auch den Einsatz außerhalb der Werkstatt und das Arbeiten ohne hinderliches Kabel erlaubt.
Wer die Anschaffung eines Multi-Tools plant, sollte den kabellosen Dremel 8200 mit in seine Überlegungen einbeziehen. Im normalen Einsatz wird man die Kapazität des Akkus kaum ausschöpfen müssen. Ein Zweit- oder Ersatzakku (1,4 Wh, 1,3 Ah Kapazität) ist für unter 50 Euro im Handel erhältlich. – bae –