VStabi Silverline 5.3 – die aktuelle Hard- und Software des Mikado-FBL-Systems

Mit der Software-Version 5.3 und der neuen Hardware »Silverline« sollen die Flugeigenschaften und die Vibrationsresistenz des beliebten Flybarless-Systems von Mikadao einmal mehr spürbar verbessert worden sein. ROTOR wollte wissen, ob der Unterschied in der Praxis spürbar ist. 

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»VStabi« ist für viele Piloten nicht nur der Name eines Flybarless-Systems, sondern wird vielerorts auch als Oberbegriff für Stabilisierungssysteme im Allgemeinen verwandt. Das liegt wohl daran, dass der Entwickler Ulrich Röhr seinerzeit als erster die Vorteile des paddellosen Fliegens entdeckt hat und für »normale Menschen« nutzbar machen wollte. Inzwischen ist die bereits fünfte Softwaregeneration des Systems auf dem Markt und auch bei der Hardware hat sich einiges getan, da eine feinere Regelung immer auch mit höheren Anforderungen an den Prozessor und die Sensoren einhergeht. Heraus kam dabei das neue VStabi in der Silverline, dessen Hauptunterschied zum bestens eingeführten Blueline ein neuer Sensor ist, der noch einmal unkritischer in Bezug auf die Vibrationen im Heli sein soll. Das machte mich natürlich neugierig, und da ich immer gern weiß, was gerade technisch möglich ist (meine letzte VStabi-Erfahrung ist etwa zwei Jahre alt), wurde, obwohl ich mit meinem bisher genutzten System eigentlich absolut zufrieden war, ein VStabi Silverline 5.3 in Potsdam geordert.

Lieferumfang

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Neben dem Stabisystem enthält die Verpackung fünf Anschlusskabel, ein großes Klebepad, das Mini-USB-Kabel und eine Mini-CD mit der benötigten Software.

In einem kleinen, farbig mit der Aufschrift »VBAR« (also der englischen Produktbezeichnung – VStabi wird ja weltweit verkauft) bedruckten Kasten erreichte mich kurze Zeit später das Objekt der Begierde. Neben der Elektronikbox und dem separaten Sensor findet man darin noch fünf Patchkabel zur Verbindung mit dem Empfänger, ein geradezu riesiges Klebepad (reicht locker, um den Sensor acht oder neun Mal zu befestigen), eine Kurzanleitung, ein Mini-USB-Anschlusskabel und eine Mini-CD mit der benötigten Software. Zumindest gehe ich davon aus. Da mir nur PCs mit Slot-In-Laufwerken zur Verfügung stehen, konnte ich die CD leider nicht nutzen. Aber kein Problem – man kann ja auch einfach die passende Software aus dem Netz laden.

Beschreibung

Wie bereits erwähnt, besteht das Silverline aus einer Elektronikbox und dem separaten Sensor. Das hat gleich zwei Vorteile: Die Verkabelung zwischen Empfänger und VStabi kann mit kurzen Wegen erfolgen und der Sensor lässt sich sehr flexibel im Modell befestigen. Einen Nachteil hat das Ganze natürlich bei kleineren Modellen, da man hier eben gleich zwei Montageplätze benötigt. Da das Mini-VStabi Blueline (Vorstellung in ROTOR 8/2010) aber ebenfalls mit der Software 5.3 genutzt werden kann und sich der neue Sensor auf die Performance der Regelung nicht spürbar auswirken soll, kann in diesen Modellen eben dieses System zum Einsatz kommen.

An der 47 x 33,5 x 16 mm großen, aus dunkelgrauem Spritzkunststoff bestehenden Elektronikbox können neben dem Drehraten- und (bei Bedarf) einem Drehzahlsensor bis zu vier Taumelscheibenservos (VStabi beherrscht damit alle denkbaren Anlenkungsvarianten für die Taumelscheibe), das Heckservo sowie je nach verwendetem Empfänger bis zu zwei weitere Servos (Gas, Einziehfahrwerk, etc.) sowie ein Standard-Empfänger mit Einzelkanälen, Summensignal- und S-Bus-Empfänger oder auch zwei Satelliten des Spektrum-Systems angeschlossen werden. Außerdem finden wir hier auch den USB-Anschluss für die Verbindung zum PC und eine weitere Buchse, an die das separat erhältliche Control-Panel oder auch das ebenfalls zusätzlich zu erwerbende Bluetooth-Modul angeschlossen werden können.

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Der 23 x 23 x 14 mm messende Sensor des Silverline. Das »V« auf der Oberseite signalisiert durch verschiedene Farben den Betriebszustand.

Das Gehäuse des Sensors ist 23 x 23 x 14 mm groß, ebenfalls in Dunkelgrau gehalten und verfügt an seiner Oberseite über eine mehrfarbige LED in »V-Form«, die die unterschiedlichen Betriebszustände visualisiert – eine nettes Detail. Im Innern arbeitet ein so genannter Ringsensor, der noch weniger auf Vibrationen im Modell reagieren soll, so dass er noch härter im Modell verbaut werden und so Lageänderungen noch genauer ermitteln kann. Laut Hersteller-Homepage eignet sich die neue Sensor-Technologie auch für den Einsatz in Turbinenhelis, in denen die alte Generation unter Umständen zu Problemen führen konnte.

Das Anschlusskabel vom Sensor zur VStabi-Einheit ist 30 cm lang, was in allen mir bekannten Modellen mehr als ausreichend sein dürfte. Das es sich dabei um ein einfaches dreiadriges Kabel, wie wir es auch von unseren Servos kennen, handelt, ist es weich genug, um eventuelle Überlängen problemlos im Modell zu bündeln. Das Gewicht des gesamten Systems beträgt gerade mal 25 g.

Einbau

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Das VStabi Silverline im TDR des Autors. Der Sensor wurde noch einmal zusätzlich mit einer Klettschlaufe gesichert.

Für die Erprobung wurde das Silverline in meinen TDR eingebaut, in dem eine Graupner/SJ-Fernsteuerung ihren Dienst tut. Bei den Empfängern dieses Systems lässt sich ein Ausgang für den Single-Line-Betrieb (alle PPM-Signale werden nacheinander über eine Bcuhse ausgegeben) konfigurieren, so dass man nur ein Patchkabel für die Verbindung zwischen RC-Anlage und Flybarless-System benötigt. Die Elektronikbox wurde in Nähe des Empfängers untergebracht, der Sensor auf der ihm von Jan Henseleit zugedachten Plattform mit einer Lage des recht dünn anmutenden Befestigungs-Pads.

Setup

Ehe man das VStabi programmiert, muss der Sender entsprechend der Anleitung grundeingestellt werden. Wie bei den meisten Systemen wird der Taumelscheibentyp H-1 benötigt. Wir sagen der RC-Anlage also, dass es sich um ein mechanisch gemischtes Modell handelt und wir keinen ihrer Taumelscheibenmischer benötigen. Außerdem sollten alle eventuellen Trimmungen auf Null stehen sowie Servomitten und -wege auf Werkeinstellung sein. Jetzt kann das VStabi mit dem PC und der darauf geladenen Software verbunden werden…

Einen ausführlichen Bericht über weitere technische Merkmale, Setup-Einstellungen sowie Flugerfahrungen  lesen Sie in der Ausgabe 4/2013 des ROTOR Magazins.

Fazit

VStabi 5.3 ist für mich schon allein der Flugeigenschaften wegen ein ganz großer Wurf. Dass der verbaute Sensor zudem noch unempfindlicher gegen Vibrationen ist, ist zudem sehr erfreulich. Ich werde daher sicher nicht umhin kommen, das System demnächst in meiner BO 105 mit Turbine zu erproben. Was mir persönlich während dieser Erprobung aber fast am besten gefallen hat, sind die diversen sinnvollen Logging-Funktionen, mit denen sich ein Defekt am Modell relativ schnell finden und beheben lässt noch ehe er sich ernsthaft auswirken kann. Zusammen mit dem Bluetooth-Modul und der Android-App ist das eine wirklich runde Sache.

-mf-

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