In ROTOR 12/2012 und 2/2013 dokumentierte Christian Molenda die Entstehung seines neuesten Scale-Rumpfs Bell UH-1 in der 500er Größe von den ersten Zeichnungen bis hin zur fertigen Form. Inzwischen ist das Modell in verschiedenen Lackierungen lieferbar. Grund genug für die Redaktion, einen solchen Heli aufzubauen und darüber zu berichten.
Scale-Modelle findet man am Markt fast schon in einem Überangebot und selbst in der 500er Größe reichlich. Wenn man sich die 500er Rümpfe allerdings genauer ansieht, wird man schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Für die meisten Bausätze gilt hier nämlich eher der Begriff »fun scale«, da sie dem Vorbild zwar ähnlich sehen, aber einem echten Scale-Fan nur ein müdes Lächeln ins Gesicht zaubern. Anders verhält es sich bei den Rümpfen von Christian Molenda, der mit seiner Firma MasterArtHelis ausschließlich absolut maßstabgetreu angefertigte Rümpfe für 450er und 500er Helis anbietet. Da die Modelle sehr weit vorgefertigt und auch schon perfekt lackiert sind, wollte ich wissen, wie groß der Bauaufwand bis zum fertigen Modell noch ist.
Kurzerhand wurde also eine 500er Huey bei MasterArt geordert. Christian Molenda bietet aktuell insgesamt 13 Lackierungen an, die allesamt in mühevoller Kleinarbeit von ihm erstellt werden: United States Army, neue und alte SAR, neue und alte Heer, United Nations, Katastrophenschutz, Bundesgrenzschutz, Wucher, Army Experimental, Rescue Sauvetage, Rescue Sauvetage »Tigermeet« und Army »Vietnam«. Allen gemein ist, dass sie nicht nur perfekt lackiert, sondern auch mit Alterungsspuren versehen sind, was den Aufwand für den Lackierer noch weiter in die Höhe treibt und dem Modellbauer umgekehrt viel Arbeit abnimmt, wenn er’s denn mit der Vorbildtreue ernst meint. Ich habe mich in Absprache für die UN-Version entschieden, da ich einerseits keinen Militärheli wollte, Christian Molenda andererseits aber darum bat, einen Typ mit matter Farbe zu wählen, da so die vielen Details besser auf den Fotos zu erkennen sind – ein Perfektionist eben. Spätestens wenn man den Rumpf aus seiner Verpackung nimmt, wird einem dies erneut klar, und man erkennt, dass der Preis von ca. 700 Euro mehr als gerechtfertigt ist.
Der Rumpf ist standardmäßig für den Einbau einer T-Rex 500-Mechanik oder eines der diversen Derivate dieses Modells ausgelegt. Passend dazu kann man bei Christian Molenda auch einen Umrüstsatz für den hochliegenden Heckrotor ordern. Dieser ist sowohl für das riemen- (59,90 Euro) als auch das wellengetriebene (69,90 Euro) Heck verfügbar und jeweils so ausgelegt, dass die Mechanik weiterhin selbsttragend bleibt, also wie ein Trainer geflogen werden kann. Bei der von mir georderten Wellen-Version kommt eine durchgehende Flexwelle zum Einsatz, wie sie auch in vielen »großen Pötten« verwendet wird – natürlich in einer angepassten Größenordnung. Als weiteres Zubehör ist ein Satz an Scale-Anbauteilen (Kabel-Cutter, Antennen etc) zum Preis von 16,50 Euro verfügbar.
Erste Inaugenscheinnahme
Die Lieferung der Bell verzögerte sich wegen der großen Nachfrage bis zur »ROTOR live« im März. Bis ich dann mit dem Bau beginnen konnte, verging ebenfalls noch einige Zeit, da ich das Modell nicht parallel mit anderen Helis auf der Werkbank stehen haben, sondern ihm meine ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen lassen wollte. Schließlich ist ein solcher Scale-Heli keine Plug-and-Play-Nummer. Und so begann ich erst im Juni mit dem Bau der Huey. Dazu wurden zunächst einmal die sicher in einem großen Kasten verpackten Rumpfteile ausgepackt und ganz genau betrachtet. Ich glaube, meine Augen glänzten beim Anblick der wenigen, wirklich kaum detaillierter zu machenden Teile. Jede Niete, jeder Blechstoß, alle Öffnungen des bemannten Vorbilds sind auch hier zu finden. Dazu kommt die phantastische Lackierung mit absolut authentisch wirkenden Alterungsspuren …
Text/Bilder: Markus Fiehn
Eine ausführliche Vorstellung des Rumpfes von MasterArt lesen sie in ROTOR 8/2014 (ab 29. Juli im Handel).
Fazit
Der Rumpfbausatz der Huey von MasterArt ist absolut durchdacht und glänzt durch wirklich perfekte Verarbeitung und viele sehenswerte Details, die man so selbst an größeren Modellen oft suchen muss.