Seit Erscheinen der Taranis X9D Mitte 2013, deren Software erstmalig als Open Source-Projekt unter dem Namen OpenTX Nutzern frei zur Verfügung stand, verzeichnen die RC-Anlagen von FrSky eine stetig wachsende Fangemeinde. Dass die Anlagen nicht nur reine Programmier-Nerds ansprechen, sondern auch Normalanwendern eine benutzerfreundliche Alternative zu marktüblichen RC-Sendern bieten, bewiesen die Verkaufszahlen in den letzten Jahren. Mit der Taranis X9E folgt nach der X9D und X9D Plus nun eine Pultversion, die sowohl optisch als auch technisch mit einigen Neuerungen überzeugen soll – und das für einen Verkaufspreis unter 330 Euro! Daniel Klüh stellt den neuen Pultsender vor.
Mitte August erreichte mich ein Testexemplar des neuen Pultsenders Taranis X9E von FrSky. Wie bereits in meinen Berichten über die erste Version der Taranis X9D (ROTOR 11/2013) und dessen Upgrade-Version Taranis X9D Plus (ROTOR 12/2014) beschrieben, stellt FrSky die Firmware für die Fernsteuerungen nicht proprietär her. Genutzt wird das unter der General Public License, kurz GPL, stehende Projekt OpenTX (www.open-tx.org). FrSky stellt lediglich die Hardware zur Verfügung – um die zum Betrieb benötigte Firmware der Anlage kümmert sich obiges Open Source-Projekt.
Auf die Software werde ich im Folgenden noch genauer und vor allem separat eingehen. Warum separat? Ende 2013 gelang dem Hersteller mit der Taranis X9D ein großer Wurf. Dies lag auch daran, dass OpenTX völlig neue Ansätze in Sachen Bedienung und vor allem Programmierung bzw. Konfiguration einer Fernsteuerung verfolgte. Der Grundgedanke: alles kann frei konfiguriert und weiter verwendet werden! Manch einem trieb zu Beginn die Programmierung der Fernsteuerung den Schweiß auf die Stirn.
Die Hardware
Mein erster Eindruck beim Öffnen des Senderkoffers, der standardmäßig mitgeliefert wird, war äußerst positiv. Das Design des Senders ist sehr edel und ohne Schnörkel. Besonders die beiden Knüppel machen einen geradezu fantastischen Eindruck, zumal sich diese bei meiner ersten Version der Taranis X9D als Verschleißteile herauskristallisierten.
Bei der neuen Taranis wurden erstmalig zwei Displays verbaut: Das untere, ein LCD mit 212 x 64 Pixeln, ist das Hauptdisplay und wird für die Programmierung der Anlage benötigt. Im oberen Teil der Anlage befindet sich ein OLED-Display, das nicht frei konfigurierbar ist. Direkt daneben befinden sich auf jeder Seite zwei Schalterblöcke mit Zwei- und Dreistufenschaltern sowie zwei Proportionalgebern. Zusätzlich stehen links und rechts vor der Handflächenauflage ein weiterer Proportionalgeber zur Verfügung.
Mittels Softschalter in der Mitte lässt sich der Pultsender ein- und ausschalten. Ähnlich wie bei anderen elektronischen Geräten, muss man den Taster länger gedrückt halten, um die jeweilige Funktion auszulösen – ein versehentliches Ausschalten ist somit nicht mehr möglich. Auf beiden Seiten des Softtasters ist jeweils ein Linearschalter als Proportionalgeber angebracht. Links vom LC-Display sind drei Schalter angeordnet, mit deren Hilfe man die Menüs der Taranis bedient. Das eigentliche Scrollen und Auswählen erfolgt mittels Drehregler mit Druckfunktion an der rechten Displayseite.
An der Gehäuseoberseite sind die Antennen in einem T-Träger untergebracht. Auch wenn es optisch danach aussieht, handelt es sich nicht um eine Diversity-Antenne. Der rechte Teil ist die Antenne des Funkmoduls, wobei der linke zum eingebauten Bluetooth-Modul gehört. Unterhalb des Antennenträgers findet man den USB-Anschluss für die Anlagenkonfiguration, eine DSC-Buchse für den Lehrer-Schüler-Betrieb bzw. für Simulatoren sowie den Kopfhörerausgang. Unscheinbar daneben ist ein SD-Karten-Slot für Micro-SD-Karten untergebracht …
Text/Bilder: Daniel Klüh
Einen vollständigen Bericht über die Taranis X9E lesen Sie in der Ausgabe 11/2015. Ausgabe bestellen