NEUE WEGE – Steam AK700 Pro

Bei der Konstruktion des AK700 Pro ließ der chinesische Herstellers Steam an einigen Stellen neue Ideen und Lösungen einfließen. Markus Fiehn stellt das Modell vor.
Teil 1: Aufbau und Besonderheiten

Obwohl die preisgünstigen Helis des Herstellers Steam in Übersee bereits sehr verbreitet sind, fristen sie hierzulande eher ein Schattendasein. Dino Kühnel von Acrowood hat die Modelle nun in sein Sortiment aufgenommen. Wer Dino kennt, weiß, dass er immer einen Riecher für neue Produkte mit Potenzial hat. So war er beispielsweise auch einer der ersten, der die inzwischen sehr populäre Marke XLPower vertrieb. Der AK700 Pro ist der jüngste 700er-Heli von Steam. 

Ich wurde auf diversen Social-Media-Kanälen auf das Modell aufmerksam, das ich zugegebenermaßen zuvor gar nicht kannte. Dort postete Teampilot Mirko Menna einige Videos, die mich neugierig werden ließen, mir diesen neuen Heli einmal näher anzuschauen. Auch die Bilder waren vielversprechend und so wurde schließlich die online verfügbare Anleitung studiert, um mir einen genaueren Eindruck des Aufbaus zu verschaffen. Das sah alles gut gemacht aus und glänzte zusätzlich durch einige ganz spannende Detaillösungen. 

Hervorzuheben ist auch der für einen 700er-Heli ausgesprochen günstige Bausatz-Preis von nur 629 Euro – also ausstattungsbereinigt ca. 200 Euro weniger als andere Modelle in diesem Segment. Da konnte ich nicht anders, als meiner Neugierde nachzugeben und den AK700 Pro bei Acrowood zu bestellen. Da Dino gerade keine Bausätze mehr auf Lager hatte und auf Nachschub aus China wartete, dauerte es etwas länger, bis das Objekt der Begierde nebst 710er Haupt- und 106er-Heckrotorblättern von Steam bei mir eintraf.

Blick in den Kasten

Was kann man nun von so einem günstigen Preis erwarten? Der AK700 Pro kommt in einem stabilen und wirklich nicht billig wirkenden Kasten. Alle Teile sind nach Baustufen in Beuteln abgepackt. Die Baugruppen sind bereits grob vormontiert, sodass sich einem schnell erschließt, wie alles zusammengehört. Wichtig: Hier muss noch nahezu alles final mit Schraubensicherung montiert werden; nur ganz wenige Baugruppen sind einbaufertig. 

Hauptwerkstoffe sind Aluminium und CfK. Alle Teile sind wirklich sauber gefräst. Die Carbonplatten waren bei meinem Bausatz zudem durch die Bank perfekt entgratet und wiesen keinerlei scharfe Kanten auf. Außer dem blauen Heckgetriebe»gehäuse« (da komme ich später noch drauf) und ein paar Unterlegscheiben sind alle Aluteile schwarz eloxiert. Sehr praktisch und irgendwie auch optisch schick finde ich die bei vielen Teilen eingelaserten Nummern oder auch Hinweise zur richtigen Montage. Das erinnert an den Edelhersteller Kasama aus früheren Jahren. Die Kabinenhaube besteht aus GfK, ist sauber lackiert und recht leicht. Ihre eng anliegende Form ist allerdings schon etwas gewöhnungsbedürftig. Ein Rotorblattcaddy, Befestigungsmaterial sowie Gewebeschlauch für die Kabel, eine Tüte mit Ersatzschrauben und -kugelpfannen, ein praktisches Kugelpfannenwerkzeug, ein »CfK-Maulschlüssel mit Einstelllehren« und ein Antennenhalter fürs Heckrohr komplettieren den Lieferumfang. Eine Bauanleitung liegt leider nicht dabei. Diese muss aus dem Internet heruntergeladen werden; sie ist in Chinesisch und Englisch abgefasst.

Rotorkopf

Der Aufbau des AK700 beginnt laut Anleitung mit dem Rotorkopf. Dieser ist ab Werk grob vormontiert. Ein Fehler bei der Reihenfolge von Lagern und Dämpfung ist somit ausgeschlossen. Die Blattlagerwelle misst 10 Millimeter und ist auf 5 Millimeter hohlgebohrt, mit den üblichen 6-mm-Gewinden an den Enden. Die Schrauben haben einen 4er-Inbus, wie er sonst bei 5-mm-Schrauben Verwendung findet. Damit kann man zum Anziehen einen Schlüssel aus dem »normalen« Werkzeug benutzen. Die Drucklager sitzen zwischen den Kugellagern. Die jeweils dem Zentralstück zugewandten Lager sind – etwas ungewöhnlich – mit Bund ausgestattet.

Die Dämpfung ist so gelöst, dass pro Seite zwei eher harte O-Ringe auf ein Kunststoffteil aufgeschoben werden. Dieses nimmt dann die Welle auf. Dem Blattgriff zugewandt sitzt darin ein weiterer, weicherer O-Ring direkt auf der Blattlagerwelle. Dieser sorgt wohl im Wesentlichen für Zentrierung bzw. Längenausgleich. Eine Stufenscheibe überträgt die »Vorspannung« auf den Innenring des Kugellagers im Blattgriff. Das ergibt – zumindest im Stand – eine sehr harte Dämpfung. Ich bin gespannt, wie sich das im Flug gerade bei moderaten Drehzahlen auswirkt. 

Die Blattgriffe haben ein lichtes Maß von 14 Millimetern. Die Bohrungen für die 5-mm-Rotorblattschrauben werden durch von innen einzusetzende Stahlbuchsen vor Verschleiß geschützt. Für Rotorblätter mit 12-mm-Anschluss liegen Distanzscheiben bei, die mit einer Anformung …

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