Der traditionelle Modellbauladen gehört heutzutage schon fast zu einem Relikt vergangener Tage – vergessen die einzigartige Atmosphäre und kompetenten Gespräche. Doch es gibt sie noch, die Fachhändler, die sich den heutigen Marktgegebenheiten angepasst haben und mit einem klassischen Modellbaugeschäft weiterhin Bestand haben. Eine dieser Firmen ist Helikopter Baumann in der Schweiz, die wir im Rahmen eines Firmenporträts besuchten.
Des einen Fluch, des anderen Segen! Mit stetig wachsenden Onlinegeschäften und daraus resultierenden Preisschlachten, wurde auch der klassische Modellbau-Fachhandel einem tiefgreifenden Wandel unterzogen, der im Laufe des letzten Jahrzehnts zu einem wahren Kahlschlag unter den Händlern führte. Waren einst in großen Ballungszentren gleich mehrere Modellbauläden vertreten, so schloss z.B. Mitte letzten Jahres der letzte klassische Fachhändler in München seine Tore. Traurig, aber wahr: Auf der einen Seite vermehrte Preisvergleiche und -vorteile für Kunden, auf der anderen Seite ein Aussterben des traditionellen Modellbaufachhandels.
Nichtsdestotrotz ist das Konzept »persönliche Beratung vor Ort« noch nicht ganz ausgestorben, was zuletzt daher rührt, dass der eine oder andere Fachhändler sich dem Wandel der Zeit mit guten Strategien anpasste, in den E-Commerce-Bereich investierte und auch zukünftig mit innovativen Ideen seine Kunden findet. Eine dieser Firmen ist Helikopter Baumann in der Schweiz, die ich Ende April für ein Firmenporträt besuchte.
Die Firma ist ca. 12 Kilometer von Bern entfernt in der Ortschaft Belp und wenige Kilometer von der Autobahn A6 ansässig. Das Firmengebäude ist nicht zuletzt aufgrund der verkehrsgünstigen Lage und dem deutlichen Firmenschriftzug auf der Hauswand bereits von weitem sichtbar. Im Inneren erwarten mich 630 qm Modellbau pur, verteilt auf Verkaufsfläche sowie Werkstatt- und Lagerräume. Das Ladengeschäft ist übersichtlich und geräumig gestaltet und lädt zu einem ausgiebigen Rundgang und Stöbern durch das Sortiment ein. Das moderne und lichtdurchflutete Ambiente rührt unter anderem daher, dass im Laufe der Jahre die Firma stetig wuchs und neue Lagerflächen benötigt wurden, so dass regelmäßig um- und angebaut wurde.
Eigentlich gibt es hier nichts, was es nicht gibt. Geführt werden u.a. Marken wie GAUI, Align, VARIO, Graupner, Futaba, JETI, SAB Heli Division oder Horizon Hobby. Doch das Angebot umfasst nicht nur Fremdmarken sondern auch eigene Produkte. So sind fast ca. 30% des Tagesgeschäfts dem Formenbau gewidmet. Unter den angebotenen Eigenprodukten befinden sich z.B. die Hercules I + II-Elektromechaniken oder hochwertige Scale-Rümpfe wie eine Super Puma mit 1,8 und 2,5 Metern Rotordurchmesser, eine Bell 214 (1,5 Meter Rotordurchmesser) sowie eine EC 145 mit 1,8 Metern Rotordurchmesser. Dabei beschränkt sich das Angebot nicht nur auf den reinen Formenbau, sondern auch auf den Aufbau des Modells bis hin zum flugfertigen Heli. Doch nicht nur die eigenen Scale-Rümpfe stehen zur Auswahl, auch Modelle der Firmen HeliFactory und VARIO Helicopter können bestellt werden.
Passende Produktionsflächen finden sich in den großräumigen Kellerräumen von Helikopter Baumann, in denen u.a. eine große CNC-Maschine sowie eine Spritzkabine zu finden sind. Gerade für den Scale-Bereich hat Thomas Baumann früh die Vorteile von 3D-Druck-Systemen erkannt und in ein entsprechendes Gerät investiert. Die in Stereolithografie-Drucktechnik erstellten Prototypen und Scale-Anbauteile sind dabei besonders hochwertig und bedürfen keiner großen Nachbearbeitung; weitere Kundenaufträge – auch branchenfremde – werden ebenfalls abgewickelt …
Text/Bilder: –red–
Einen vollständigen Bericht über die Firma Helikopter Baumann lesen Sie in Ausgabe 7/2016. Ausgabe bestellen