Leichtgewicht: Der Diabolo L von Minicopter

Bereits in ROTOR 10/2012 wurde dem Diabolo von Minicopter ein hoher Grad an deutscher Ingenieurskunst zugesprochen, der aufgrund seiner durchdachten Konstruktion und des breiten Einsatzspektrums schnell eine große Fangemeinde fand. Im Laufe der Jahre folgten weitere Updates, die das Modell nicht nur perfektionierten sondern auch leistungsstärker machten. Bei dem hier vorgestellten Diabolo L handelt es sich um die abgespeckte Version des Diabolo, die auch mit leistungsstarken Komponenten unter 5 kg bleibt. Welche Modifikationen notwendig waren, um dieses Gewichtsersparnis zu erreichen, darüber berichtet Olaf Ruth. 

 

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Was ist der Diabolo (Vorstellung in ROTOR 10/2012) von Minicopter für ein Heli und was hat es mit dem »L« in der Modellkennzeichnung auf sich? Um diese Fragen zu beantworten, muss ich etwas weiter ausholen: Der Diabolo ist ein hochwertiger RC-Helikopter der 700er Klasse für ein breitgefächertes Spektrum mit einer sehr markanten Haubenform. Er wurde 2011 erstmalig auf dem amerikanischen RC-Helitreffen Ircha vorgestellt. Seitdem wurde das Modell permanent weiterentwickelt und erhielt einige Updates (Vorstellung in Rotor 2/2014). Bedingt durch die sehr massive Konstruktion des Diabolo ist es nicht ohne weiteres möglich, das Abfluggewicht unter 5 kg zu bekommen. Für diesen Anwendungsfall wurde der Diabolo L konstruiert, der seit Mitte 2015 verfügbar ist. Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche Variante des bekannten und auch weiterhin verfügbaren Diabolo. Durch eine ganze Reihe von konstruktiven Maßnahmen ist es bei der L(ight)-Variante gelungen, das Gewicht der Mechanik um rund 200 g zu reduzieren, ohne dass Einschränkungen im Einsatzbereich entstehen. Somit ist eine 700er Diabolo-Carbon/Alu-Mechanik verfügbar, die für das Fliegen außerhalb von Modellflugplätzen geeignet ist. Des Weiteren wird das Flugverhalten etwas leichterer 700er Helis von vielen Piloten als sehr angenehm empfunden. Dieser Bericht hat nicht den Anspruch, alle Details der Bauanleitung und des Aufbaus zu beschreiben – das Ziel ist die Darstellung der Besonderheiten des Modells.

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Das Landegestell im Vergleich: Oben die Landekufen sowie Kufenbügel bei der L-Variante aus Karbon. Unten: Statt aus Karbon besteht das Landegestell beim Standard-Diabolo aus Aluminium. Des Weiteren sind zur Montage der Landekufen entsprechende Befestigungsschellen erforderlich. Auch Kleinteile bringen Gewicht!

Maßnahmen zur Gewichtsreduktion im Vergleich vom Diabolo zum Diabolo L
Die X-Versteifung im oberen Chassis wurde durch ein Stützlager der zweiten Getriebestufe ersetzt. Das vertikale U-Profil sowie die Kreiselplattform sind im Diabolo aus Aluminium und müssen mit Schrauben und Muttern befestigt werden. Diese Teile sind bei der L-Variante aus Karbon hergestellt und werden mittels Verzapfungen im Chassis eingefügt. Somit entfallen auch die Schrauben und Muttern für deren Befestigungen. Der Riemenspanner wird mit einer Dämpfungsgummilasche anstatt des Stoßdämpfers realisiert. Die Akkus werden mit O-Ringen und nicht mit dem Schienen-/Arretierungssystem im Heli befestigt. Die Laminierung der Haube ist etwas leichter ausgelegt. Auch das Heckrohr wurde durch eine 1/10 mm dünnere Wandung erleichtert. Das untere Chassis (Akkuschacht) ist deutlich filigraner ausgelegt; auf nicht benötigtes Material wurde verzichtet. Das Landegestell besteht in der L-Variante nicht aus Aluminium, sondern aus dem leichteren Werkstoff Karbon. Auch die Blechschellen zur Befestigung der Landekufen an den Kufenbügeln werden nicht mehr benötigt.

Wesentliche Konstruktionsmerkmale
Die Konstruktion sowie die Herstellung der mechanischen Bauteile erfolgt in Deutschland zu 100% Made in Germany. Alle Bauteile sind sehr sauber und qualitativ hochwertig verarbeitet. Karbon und Aluminium sind die wesentlichen Werkstoffe der Mechanik. Der Flybarless-Rotorkopf wird von einer 120°-Taumelscheibe gesteuert. Die Blattlagerwelle wird im Zentralstück durch zwei Buchsen aus Delrin geführt. Somit entsteht eine sehr harte Kopfdämpfung, die aber keinerlei Wobbeleffekte erzeugt. Das Getriebe des Antriebstrangs ist zweistufig ausgeführt und die massiven Zahnräder sind schrägverzahnt. Die Zahnräder sind keine Spritzgussteile, sondern werden aus massiven Zylindern gefräst. Diese Fertigungsmethode ist zwar sehr aufwendig, sorgt aber für absolut präzise Bauteile. Dadurch entsteht der perfekte Lauf des Getriebes. Das Heck wird durch einen Zahnriemen angetrieben und ein Riemenspanner sorgt für die korrekte Riemenspannung …

Text/Bilder: Olaf Ruth

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