Gedanken lenken Flugzeuge Allein durch gedachte Kommandos könnten Piloten in Zukunft ihr Flugzeug steuern. Wissenschaftler der TU München und der TU Berlin haben gezeigt, dass hirngesteuertes Fliegen funktioniert – und zwar mit überraschender Genauigkeit. Der Pilot trägt eine weiße Haube auf dem Kopf, die mit zahlreichen Kabeln verbunden ist. Plötzlich bewegt sich der Steuerknüppel wie von Geisterhand. Immer wieder wird die Position des Flugzeugs korrigiert, bis die Räder sanft auf den Boden aufkommen. Während des gesamten Landemanövers hat der Pilot weder Pedale noch Hebel bedient. Diese Szene stammt aus keinem Science-Fiction-Film, sondern beschreibt einen Versuch am Flugsimulator des Lehrstuhls für Flugsystemdynamik an der Technischen Universität München (TUM). Wissenschaftler um Professor Holzapfel erforschen im von der EU geförderten Projekt »Brain-flight«, wie hirngesteuertes Fliegen funktionieren kann.
Ein erster Durchbruch ist den Wissenschaftlern nun gelungen: Sie konnten zeigen, dass hirngesteuertes Fliegen mit überraschender Präzision möglich ist. Sieben Versuchspersonen nahmen an den Tests am Flugsimulator teil. Sie verfügten über unterschiedliche Vorkenntnisse; ein Teilnehmer hatte gar keine praktische Erfahrung im Cockpit. Die Genauigkeit, mit der die Versuchspersonen allein durch gedachte Kommandos den Kurs halten konnten, hätte teilweise auch den Anforderungen einer Flugschein-Prüfung genügt. Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Team PhyPA (Physiological Parameters for Adaptation) an der TU Berlin beschäftigen sich mit der Erkennung der Steuersignale, die im Gehirn der Piloten erzeugt werden. Damit Mensch und Maschine kommunizieren können, werden die Gehirnströme der Piloten mit Hilfe von EEG-Elektroden gemessen.
Weitere Infos: www.fsd.mw.tum.de
httpv://www.youtube.com/watch?v=VBniBJj_qwQ