Alle Wege führen nach Rom – hin und wieder auch über Umwege. Ein schönes Beispiel dafür ist das Jayhawk-Projekt von Bernd Zimmermann, das im Rahmen der ROTOR live 2014 seinen Anfang nahm und erst im zweiten Anlauf zur zufriedenstellenden Vollendung und damit zum erklärten Ziel, dem Erstflug, kam.
Wer war denn nun schuld? Einer muss es ja gewesen sein, der den Drang auslöste, etwas Neues schaffen zu wollen. Der Auslöser war schnell ausgemacht: Die Rotor Live, denn die war ausschlaggebend, dass ich mich einem neuen Projekt widmete, der HH-60 Jayhawk von Scaleflying.de, die es mir auf der Messe mehr als angetan hatte. Eine weitere Neuheit war auch die Pro Scale-Mechanik von PSG-Dynamics, die ich auf der ROTOR Live das erste Mal in den Händen halten durfte und die mich sofort begeisterte; doch dazu später mehr.
Der Umbau
Nachdem der Rumpf der Jayhawk bei mir angekommen war, sollte zuerst die vorhandene Align-Mechanik, die bereits mit einem Vier-Blatt-Hauptrotor und -Heckrotor von Scaleflying ausgestattet war, mit den im Bausatz beiliegenden CfK-Teilen umgebaut werden. Diese abweichenden Seitenteile sehen eine Neigung der Hauptrotorebene um ca. 3,5 Grad sowie die Tieferlegung des Heckrotorabtriebs vor, um den Einbau in den Jayhawk-Rumpf realisieren zu können.
Angefangen habe ich mit der Demontage des Heckgehäuses. Das Winkelgetriebe wurde entfettet, mit Dry-Fluid-Gear-Lube / -Heli behandelt und in das neue Gehäuse gesetzt. Im Anschluss war das Anlenkgestänge für die Pitchverstellung des Heckrotors an der Reihe, das über einen Umlenkhebel nach oben läuft. Da die Original-Teile nicht meinen Erwartungen entsprachen, wurden die Gabelköpfe von Gabriel (www.gabriel-stahlformenbau.de) verwendet. Leider musste ich feststellen, dass der neue Umlenkhebel durch einen Riss unbrauchbar war; also hieß es erst einmal reklamieren. Dieser wurde aber umstandslos gegen einen neuen ersetzt. Trotzdem ging es weiter: Das Heckservo wurde passend ein Stück nach vorne geschoben, und schon war das Heck soweit fertig.
Und was macht ein Modellbauer, wenn alles fertig ist? Richtig, er baut alles wieder auseinander. Also wurde erst einmal das komplette Heck wieder demontiert, damit für die Montage der neuen Seitenplatten nichts im Wege ist. Im nächsten Schritt wurden alle elektrischen Komponenten wie Empfänger, Drehzahlregler, Motor, Doppelstromversorgung und die Taumelscheibenservos ausgebaut; am Ende lag ein Haufen Elektronik vor mir, der anfangs komplett flugfertig montiert war. Als finaler Akt folgte dann noch der Ausbau des Hauptrotorkopfs.
httpv://www.youtube.com/watch?v=ocRx138f-I4
Nun wurden die neuen CfK-Seitenplatten provisorisch montiert, deren Löcher für die Schrauben aber viel zu klein waren und aufgebohrt werden mussten. Im Anschluss folgte der Ausbau des chassisseitigen Heckgetriebes von Align mit der Heckrohrführung, das mit den Upgrade-Teilen für die Heckumlenkung bzw. des Heckgetriebes ergänzt wurde und probehalber Platz nahm …
Text/Bilder: Bernd Zimmermann
Eine ausführliche Vorstellung der HH-60 Jayhawk lesen sie in ROTOR 2/2015 (ab 23. Januar im Handel).