Viele Modellbauer kennen das Problem: Wenn das passende Bauteil käuflich nicht erhältlich ist, ist hin und wieder Eigeninitiative gefragt. Diese Problematik kennt unser Autor Christian Prassl zur Genüge, der die meisten Eigenbauprojekte aber recht souverän und mit der nötigen Kreativität umsetzt. Anders jedoch beim hier beschriebenen Eigenbau-Einziehfahrwerk für die A109 Mk II, das selbst bei einem so erfahrenen Scale-Modellbauer wie Christian Prassl doch das eine oder andere Fragezeichen im Kopf entstehen ließ.
Es kam, wie es kommen musste. Ein neues Projekt musste her! Jedoch wollte mir einfach nichts Passendes in den Schoß fallen. Deshalb bot es sich an, meinen ersten Scaler, eine Agusta A109 Mk II, neu aufzubauen. Aber einfach abschleifen und neu lackieren war mir einfach zu wenig, denn sie sollte ein richtiger Eyecatcher werden. Fliegerkollegen aus dem Heliforum gaben mir hierfür eine entsprechende Anregung, stachelten mich sogar noch dazu an: »Verpasse ihr doch ein Einziehfahrwerk«.
Und schon fingen die Rädchen in meinem Kopf an zu werkeln, wie dieses Fahrwerk wohl umgesetzt werden könnte. Schließlich gibt es in der 600er Klasse für diese Maschine kein passendes Fahrwerk. Einzig und alleine Graupner bot einmal ein Fahrwerk an, das es aber leider nicht mehr bzw. nur sehr schwer zu kaufen gibt. Aber wie heißt es so schön: Kommt Zeit, kommt Rat!
Der Rumpf …
… ist dieses Mal von Funkey, den ich günstig und unlackiert erwerben konnte. Los ging’s mit dem Ausschlachten des Rumpfs und ersten groben Arbeiten. Die Grundplatte sollte bestehen bleiben. Ein Dorn im Auge war, dass der Rotorkopf ziemlich weit aus dem Rumpf herausragte. Der nächste Schritt war deshalb, die Mechanik so weit wie möglich tieferzulegen. Hierfür entfernte ich lediglich einige der Auflagehölzchen und kürzte die Einschlagmuttern.
Diverse Öffnungen schloss ich mit einigen Lagen Glasfasermatten und 24h-Epoxy. Hierzu gehörte auch die große Öffnung im Dombereich, aus der der Rotorkopf aus dem Rumpf ragte und die Öffnung für den Heckrotor. Denn durch das Tieferlegen der Mechanik hatte sich ja auch dessen Position verändert.
Nun fing ich mit einer meiner Lieblingsarbeiten an: Dem Schleifen! Die Nieten ließen sich mit dem Schleifpapier allerdings nur mühsam entfernen. Um diesen Arbeitsschritt zu beschleunigen, nahm ich einen entsprechenden Schleifaufsatz für den Fräser. Und siehe da, die Nieten waren zügig entfernt. Leider waren zeitgleich auch tiefere Riefen im Rumpf entstanden. Aber hier sollte mein Freund Spachtelmasse weiterhelfen …
Text/Bilder: Christian Prassl
Einen vollständigen Bericht über die Entstehung des Eigenbau-Einziehfahrwerks für die Agusta A109 Mk II lesen Sie in Ausgabe 10/2017. Ausgabe bestellen