Frühjahrscheck für Helis! Einige Tipps …

Bei Autos ist eine jährliche Wartung, um die Funktion und Sicherheit auch weiterhin zu gewährleisten, mittlerweile gang und gäbe. Bei vielen Helis wird dieser “Service” jedoch oft vernachlässigt, was sich spätestens bei den ersten Flügen im Frühjahr bitter rächen kann. Hier einige Tipps, wie man sein Modell wieder fit für die kommende Flugsaison bekommt.

Auch der Motor kann gewartet werden. Dazu zählen u.a. der Ausbau der Welle und ein Blick, ob diese unrund läuft.

Grundsätzliche Überlegungen

Man kann wichtige Service- und Wartungsarbeiten dazu nutzen, um einige grundsätzliche Überlegungen anzustellen, die möglicherweise Einfluss auf derartige Arbeiten nehmen können:

  • Bin ich mit meinem Flugstil zufrieden, oder will ich mich in eine bestimmte Richtung weiterentwickeln (z.B. neue 3D-Figuren trainieren, Flugshows, F3C etc.)?
  • Hat sich das Modell im Flug gut angefühlt (Präzision und Direktheit) oder gibt es Überlegungen, an der Steuerung (Servos, FBL, Antrieb, Regler etc.) etwas zu ändern?
  • Bin ich als ambitionierter Rundflug- und Freizeitpilot mit meinem Modell zufrieden und will nur wenige Dinge am Heli optimieren?

Werfen Sie einen Blick auf das Getriebe: Greifen die Zahnräder noch alle ineinander, wie sieht es mit dem Zahnflankenspiel aus und muss ggf. nachgefettet werden? Ein Blick auf den Freilauf lohnt sich und gibt Aufschluss auf den Zustand der Klinken.

Rotorblätter

GfK/CfK-Rotorblätter können mit ein paar Tropfen Glasreiniger und einem fusselfreien Mikrofasertuch gereinigt werden. Zusätzlich ist das Blatt im Bereich der Bohrung (Befestigung in den Blatthaltern) sowie das Blattende auf Risse zu kontrollieren. Wer mit beschädigten Blättern fliegt, riskiert nicht nur eine Unwucht und Modellverlust – das darin enthaltene Blei kann auch geschossartig wegfliegen und zu Verletzungen führen.

Servos

Die Servos an der Taumelscheibe und am Heck sind auf folgende Punkte zu überprüfen. Dazu sollen das Modell (ohne Motor) gebunden und die Kugelkopf- bzw. Heckrotorgestänge ausgehängt sein:

  • Leichtgängigkeit, keine Geräusche vom Servogetriebe.
  • Genaue Mittellage; davon ausgehend sollte in beide Richtungen die gleiche Weglänge möglich sein.
  • Stromversorgung! Die dreipoligen Kabel (zwei sind für den Strom, das dritte, gibt den Regelimpuls) sollten nicht beschädigt sein.
Ein zerlegtes Servo der Mittelklasse. Auffällige Geräusche sind meist ein Indiz auf Getriebeschäden

Haupt- und Heckrotor

An Haupt- und Blattlagerwelle sowie den Blatthaltern muss kontrolliert werden, ob nach Aushängen der beiden Anlenkungen von der Taumelscheibe zu den Blatthaltern, die Axial- und Radiallager leichtgängig sind (kein Stocken) und kein spürbares Spiel in vertikaler Richtung aufweisen. Die Blattlagerwelle sollte beim Drehen mit einem Schraubenzieher an einer Seite nicht durchdrehen – andernfalls ist sie verbogen und muss ersetzt werden.

Um die Hauptrotor- und Blattlagerwelle auf eine Unwucht zu testen, können Sie diese auf einem Glastisch rollen lassen: Sollten sie unrund laufen, sind sie zu ersetzten; meist sind die Kugellager dann auch defekt.

Da die Heckrotor-Blatthalter inklusive Lager wesentlich höheren Drehzahlen ausgesetzt sind als der Hauptrotor, müssen diese entsprechend gewartet werden; die Wartung ist bei beiden Rotoren ähnlich. Besonderes Augenmerk sollte auf einen vibrationsfreien Lauf gelegt werden. Die Lager der Heckrotorwelle müssen fest im Gehäuse sitzen und horizontal und vertikal absolut spielfrei sein.

Der zerlegte Rotorkopf mit ausgebauter Blattlagerwelle, die auf Unwucht zu testen ist.
Zeigen Kegelräder Schäden auf oder sind Vibrationen erkennbar? Auch der Heckrotor bedarf eines genauen Blickes.
Vergessen Sie die Schraubensicherung nicht, bevor Sie alle Teile wieder zusammenbauen!

Ein Tipp: Es schadet nicht, sich die Dinge zu notieren, die gewechselt bzw. gewartet wurden und warum. Dadurch können Sie sich später wieder vieles in Erinnerung rufen und sich beim Fliegen auf ein sauber eingestelltes und sicheres Modell konzentrieren.

Text und Bilder: Klaus Hinteregger

Textauszüge aus dem Beitrag von Klaus Hinteregger. Der komplette Artikel mit vielen weiteren nützlichen Tipps erschien in ROTOR 1/2015. Die Ausgabe ist noch erhältlich und kann hier nachbestellt werden: shop.modellsport.de

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