Der bayrische Elektronikhersteller CAPTRON kann getrost zu den Pionieren der Flybarless-Technik gezählt werden. Im vergangenen Jahr hat man die Produktlinie unter der Bezeichnung bavarianDEMON einem »Relaunch« unterzogen und neu aufgestellt. Ron Sebastian hat den 3X erprobt und berichtet.
Die HeliCommand-Flybarless-Systeme (HC3-X, HC3-SX, HC3-Base, etc.) sind schon seit geraumer Zeit auf dem Markt und aufgrund ihrer vielfältigen Einstellmöglichkeiten gerade bei Scale-Modellfliegern sehr beliebt. Neben dem Haupttätigkeitsfeld auf dem Gebiet Sensorik für professionelle Anwendungsgebiete, bietet Captron auch Produkte für den Modellbau an. Um nun beide Zweige klarer voneinander abzugrenzen, und das Modellbau-Portfolio auch etwas »cooler« und damit attraktiver für junge Piloten zu gestalten, erhielt die Modellbausparte den Namen bavarianDEMON. Zusätzlich wurde die Software und Regelung noch einmal massiv überarbeitet, um das Steuergefühl und gleichzeitig die Stabilität weiter zu verbessern. Die Software ist übrigens auch als Update für die entsprechende HeliCommand-Produktlinie erhältlich. Captron hat hier wohl ganze Arbeit geleistet, denn sonst würden F3N-Welt- und Europameister sicher nicht auf dieses System setzen. Klar gehört zu einem solchen Erfolg auch immer das Können des Piloten, aber mit untauglicher Technik geht es eben nicht. Das war auch der Grund, warum ich mich bei der Ausstattung meines Rush 750 (Bericht auf Seite 30) für den bavarianDEMON 3X entschieden habe.
Lieferumfang
Der bavarianDEMON 3X kommt sicher in Schaumstoffverpackt in einem schicken kleinen Kasten beim Kunden an. Neben dem im nun rot eloxierten Alugehäuse untergebrachten Stabisystem, liegen der Kabelbaum für Standard-Empfänger, das USB-Interface sowie je ein dickes und ein dünnes Klebepad bei. Eine Anleitung oder Software liegt nicht bei, und muss von der Webseite des Herstellers heruntergeladen werden. Zu HeliCommand-Zeiten gab es hier wohl noch einen USB-Stick mit der Software, ohne die man mit dem Gerät nichts anfangen konnte. Der Vorteil gegenüber der Software auf CD oder USB-Stick liegt darin, dass man so die aktuellste Version des Einstelltools erhält, und nebenbei auch gleich sieht, ob die Firmware der Elektronik noch auf dem neusten Stand ist. Es hat eben alles zwei Seiten …
Hardware
Schon vom HC3-X bekannt ist das 36 x 34 x 14 mm große, aus Aluminium gefräste Gehäuse, das wie bereits erwähnt, nun rot eloxiert ist und an das neue »Dämonen«-Image des Herstellers angepasst wurde.
An der Oberseite findet man die Anschlüsse für bis zu vier Taumelscheiben- und das Heckrotorservo, den PC-Anschluss für die Konfiguration sowie die Verbindungskabel zum Empfänger. Hiermit können sowohl »normale«, als auch Summensignal- oder die S-Bus-Empfänger von Futaba genutzt werden. An den beiden Seiten des Gehäuses findet man zusätzlich Anschlüsse für je einen Spektrum-Satelliten. Die verwendeten Sensoren sind die bewährten MEMS-Typen, wie sie bei vielen Systemen am Markt benutzt werden, da sie driftfrei arbeiten, hoch auflösen und zudem sehr vibrationsresistent sind.
Programmierung
Der Einbau des bavarianDEMON geht prinzipiell schnell von der Hand. Durch seine Größe findet er sicher in jedem Modell einen Platz, zumal die Montagerichtung frei wählbar ist, solange die Achsen rechtwinklig bzw. parallel zur Rotorwelle ausgerichtet sind. Man kann das Gerät also auch seitlich an der Mechanik befestigen; beim Rush wurde er auf der ihm zugedachten CfK-Platte montiert. Die Steckerleiste zeigt zur rechten Seite, so dass das Einstecken der Servos auch noch im eingebauten Zustand möglich ist. Das macht insofern Sinn, da keine Anleitung in Papierform vorhanden ist, die schon im Vorfeld Aufschluss über die Einsteckreihenfolge gibt. Man erhält diese Information erst im Zuge der Programmierung des Systems …
Autor: Ron Sebastian
Eine ausführliche Vorstellung des bavarianDEMON 3X lesen sie in ROTOR 10/2014 (ab 26. September im Handel).