In der Gruppe macht das Hobby einfach mehr Spaß. ROTOR stellt deshalb in regelmäßigen Abständen Teams und Vereine vor, für die nicht nur das Fliegen im Vordergrund steht, sondern auch das gesellschaftliche Beisammensein. In dieser Ausgabe: das Team Heligarage. ROTOR hat sich mit Teamleiter Michael Peer unterhalten.
ROTOR: Michael, wie ist das Team Heligarage entstanden, und wieviele Piloten seid ihr?
Michael: Die Idee zur Gründung eines Teams ist vor ca. vier Jahren entstanden – mit zwei Freunden einfach aus Spaß. Als Besitzer der Firma Heligarage war es für mich die logische Schlussfolgerung, den Namen »Team Heligarage« zu wählen. Vor rund zwei Jahren gab es den offiziellen Startschuss, wiederum ausgelöst durch ein Gespräch mit einem guten Freund. Wir haben uns entschlossen, verstärkt öffentlich aufzutreten, um die Produkte, von denen wir überzeugt, sind vorzustellen. Der erste offizielle Teampilot war Florian Rinner; am 2. Oktober 2012 flog er seine erste Flugshow unter dem Namen Team Heligarage. Im selben Jahr stieß Christian Tschinkel hinzu, weitere Piloten folgten im Jahr 2013.
Es freut mich, dass wir in diesem Jahr sogar international tätig wurden; ein deutscher Pilot, Christian Rose (F3C) und ein slowenischer Pilot, Ziga Rozman (F3N) sind dem Team beigetreten und werden uns auch 2015 wieder unterstützen. Derzeit sind wir gerade in der Planungsphase für die Saison 2015, und das Team wird um mindestens drei neue deutsche Piloten aufgestockt. Somit werden wir mit 16 Piloten in das neue Jahr starten.
ROTOR: Welche Voraussetzungen braucht man, um ins Team zu kommen – oder sind auch »blutige« Einsteiger bei euch willkommen?
Michael: Wichtig ist, dass man gerne auf Veranstaltungen und Events unterwegs ist und Präsenz zeigt. Neben dem fliegerischen Können achte ich vor allem auf die Stimmung im Team sowie die freundschaftlichen Beziehungen zu und zwischen den Piloten.
Ebenso wichtig ist, wie der Pilot in Beziehung auf Sicherheit und Selbsteinschätzung fliegt. Gerade bei Events sind das zwei sehr wichtige Themen, um nicht die Zuschauer oder sich selbst in Gefahr zu bringen.
Das fliegerische Können der Piloten ist nicht mein Hauptaugenmerk, blutige Anfänger können sich gerne Tipps bei unseren Piloten holen. Sobald sie die Basics des Kunstflugs sauber und vor allem sicher beherrschen, können sie sich gerne bewerben.
Ich denke, es ist wichtig, dass man auch den »älteren« Einsteigern zeigt, wie harmonisch, ruhig und großräumig ein Modellhelikopter durch die Lüfte bewegt werden kann. Gerade auf Modellflugveranstaltungen sind viele Interessierte, die sich unter einem Heli einen schönen Scaleheli vorstellen – darum finden sich in unserem Team auch reine Scalepiloten wie Stefan Zerobin.
Dennoch bin ich stolz auf das Leistungsniveau im Team, das begeistert auch regelmäßig die Zuschauer der Shows.
ROTOR: 3D, F3C und Scale – welche Sparten sind bei euch vertreten?
Michael: Dennis Namesnik, Kevin Eggersdorfer und Tilfried Weissenberger sind in der Sparte F3C (Präzisionsflug) vertreten. Wolfgang Schmuck und Ziga Rozman sind in der Sparte F3N (3D, Freestyle) aktiv. Stefan Zerobin ist unser derzeit einziger Pilot, der uns mit Scale-Modellen vertritt.
ROTOR: Elektro, Verbrenner oder Turbine – welche Antriebe kommen bei euch vorrangig zum Einsatz?
Michael: Der Elektroantrieb ist klar am stärksten vertreten. Ich finde es aber immer wieder schön, wenn Dennis Namesnik oder Wolfgang Schmuck mit ihren Verbrenner-Modellen etwas in den Himmel zeichnen. Turbinenhelis sind im Team derzeit noch nicht im Einsatz; wir sind dazu eindeutig zu wenig auf Scale ausgerichtet.
ROTOR: Gibt es unter euch auch Wettbewerbspiloten? Wenn ja, in welchen Klassen seid ihr vertreten?
Michael: Wir sind in den Klassen F3C und F3N vertreten. An F3C-Wettbewerben nehmen Kevin Eggersdorfer, Tilfried Weissenberger und Dennis Namesnik teil, F3N wird von Wolfgang Schmuck und Ziga Rozman bestritten.
ROTOR: Seid ihr für bestimmte Firmen oder Hersteller unterwegs, oder betrachtet ihr euch als »unabhängige« Piloten?
Michael: Das Team Heligarage ist definitiv unabhängig. Meine Piloten müssen nur einen Heli aus dem Portfolio der Heligarage fliegen. Natürlich können sie auch auf andere Komponenten zugreifen (Motor, Regler, Stabi usw.). Dass unter den Piloten eine bestimmten Marke bevorzugt wird, hängt sicher von der Qualität des jeweiligen Produktes ab.
ROTOR: Wie wichtig ist für euch das Thema Nachwuchsarbeit? Betreibt ihr welche (außer der eigenen Familienplanung!) und wenn ja, was ist euer Tipp für eine nachhaltige und sinnvolle Nachwuchsarbeit?
Michael: Derzeit leisten wir leider keine Nachwuchsarbeit, das ist ein schwieriges Thema. Mich würde es freuen, wenn unser schönes Hobby vor allem der Jugend wieder näher gebracht werden könnte. An Ideen mangelt es nicht, jedoch fehlt mir leider die Zeit und durch die Struktur des Teams – wir sind kein Verein – auch die Möglichkeit, um nach Mitteln für die Nachwuchsförderung anzusuchen.
ROTOR: Ihr bietet u. a auch Workshops und Seminare an. Gibt es diesbezüglich schon Planungen für 2015?
Michael: Wir haben mit dem ersten Seminar, Ende August in Tittmoningen/Bayern, versucht herauszufinden, ob genügend Interesse besteht. Die Organisation vor Ort übernahm Teampilot Christian Rose. Die Resonanz der Teilnehmer war ausschließlich positiv, es wurde viel gefragt, erklärt, und einige Teilnehmer konnten ihre Modelle von unseren Teampiloten vor Ort einstellen lassen. Wir planen für 2015 auf jeden Fall weitere Seminare, bei denen interessierte Einsteiger und Fortgeschrittene Tipps und Tricks sowie Hilfestellung bei spezifischen Problemen von unseren Teampiloten erhalten können.
ROTOR: Und zu guter Letzt: Beschreibe deine Truppe in ein, zwei Sätzen!
Michael: Eine bunt zusammengewürfelte Truppe; wir haben Spaß an unserem Hobby, aber manchmal komme ich mir vor wie im Kindergarten (lacht) …
Weitere Infos: www.teamheligarage.at oder www.facebook.com/TeamHeligarage