Kipprotor-Modelle stellen Piloten vor ganz eigene Herausforderungen – erst recht, wenn es sich um ein komplettes Eigenbaumodell handelt. Zu den Besonderheiten zählen neben Fluglageregelung und Schwenkmechanismus auch das fliegerische Beherrschen des Modells, denn gerade der Übergang vom Schwebe- in den Horizontalflug (und umgekehrt) hält so manche Überraschungen bereit. Doch davon ließ sich Anton Thoma nicht beirren und wagte sich an das Nachbauprojekt der AgustaWestland AW609 – mit Erfolg, wie sein Bericht zeigt.
In ROTOR 6/2016 stellte Norbert Schürz seine Osprey V22 vor. Das Thema Tiltrotor interessierte mich sofort und die Redaktion stellte freundlicherweise den Kontakt mit Norbert her. Wie sich herausstellte, gab es Verbesserungsbedarf bei der Steuerung seiner Osprey. Ich sammelte bereits Erfahrung mit eigenen Fluglagereglern bei meinen Flettner-Projekten und so skizzierten wir schnell eine potenzielle Lösung der bei ihm auftretenden Nick-Instabilitäten. Die »alte« Lösung basierte auf der Integration eines GY401 in den Regelkreis der Nickfunktion – die Latenzzeit war allerdings zu hoch und die Verstärkung der Regelung konnte nicht erhöht werden, ohne eine Regelinstabilität zu generieren.
So gründeten wir ein »Joint Venture« für einen neuen Tiltrotor-Fluglageregler. Ich baue die Steuerung, er testet es auf der Osprey. Nach einem Jahr war ein gut fliegbarer Status erreicht. Während Norbert seine Maschine zum Beispiel in San Diego (USA) vorführen durfte, beschloss ich, auch eine Tiltrotor-Maschine zu bauen. Die Wahl fiel dabei auf eine AW609.
Noch während der Bauphase schrieb Dornier ein RC VTOL WM-Treffen für Scale-Senkrechtstarter in Friedrichshafen aus und ich beschloss, eine so einmalige Gelegenheit zu nutzen und an diesem Event mit der AW609 teilzunehmen. Im Folgenden lesen beschreibe ich einige Details zur Elektronik, Konstruktion und dem Bauen und Fliegen einer Tiltrotor-Maschine …
Text/Bilder: Anton Thoma
Einen vollständigen Bericht über die AW609 lesen Sie in Ausgabe 3/2019. Ausgabe bestellen