Der japanische Hersteller Futaba hat neben den etablierten HF-Systemen FASST und FASSTest auch die 2,4-GHz-Protokolle S-FHSS bzw. T-FHSS im Portfolio. Die zugehörigen Fernsteuerungen fallen spürbar günstiger aus als die mit FASST. Zudem wird die neue Technik auch in vielen RTF-Modellen eingesetzt, so dass man zwingend auf einen Sender mit diesem System angewiesen ist. Neben den neuen Sendern T14SG, T18, fx-32 und fx-22, die alle Futaba-Protokolle beherrschen, gibt es auch reine S- bzw. T-FHSS-Fernsteuerungen wie die im folgenden thematisierte T10J.
In ROTOR 5/2014 stellten wir den T-Rex 150DFC von robbe/Align vor. Dieses Modell kommt ebenso wie der T-Rex 450 Plus DFC (Vorstellung in ROTOR 8/2013) als BTF-Version (Bind To Fly) zum Kunden; ist also fix und fertig aufgebaut und muss nur noch in der Fernsteuerung programmiert und an diese gebunden werden. Benötigt werden dazu Fernsteuerungen mit dem S-FHSS-Protokoll von Futaba. Auch die Firma Nine Eagles setzt bei ihren Modellen wie beispielsweise der EC 145 (Vorstellung in ROTOR 5/2014) auf diese Technik. Viele Futaba-Piloten jubelten schon, dass es jetzt auch RTF-Modelle gibt, die sie mit ihren Sendern nutzen können. Doch halt: Futaba ist hier nicht Futaba. Das S- und auch das T-FHSS-System sind nicht mit den älteren Futaba-Anlagen, sondern nur mit separaten Sendern sowie den Geräten der neuen Generation (T14SG, T18MZ, fx-22, fx-32) nutzbar.
Was man sich bei Futaba genau dabei gedacht hat, sich Konkurrenz im eigenen Haus zu machen, kann ich nur versuchen zu erraten. Sicherlich werden jedenfalls kommerzielle Gedanken nicht ganz hinten angestanden haben, da jetzt die Anschaffung eines neuen Senders notwendig ist. Glücklicherweise sind die reinen S-/T-FHSS-Geräte allerdings recht moderat bepreist. Neben den reinen »Einsteiger«-Anlagen für RTF-Modelle findet man auch den 10-Kanal-Sender T10J, der inklusive Achtkanal-S-Bus2-Telemetrie-Empfänger, Senderakku und Ladegerät für einen Listenpreis von 309 Euro angeboten wird.
Äußerlichkeiten
Das Design der T10J ähnelt dem der älteren T10-FASST-Sender, ist also eher etwas »Old School« mit Ecken, Kanten und silber abgesetzten Knüppelaggregaten. Gerade die silberne Umrandung der Knüppel und des Schalters ist allerdings ein »Fingerabdruck-Magnet«. Die Verarbeitung ist Futaba-typisch solide und wertig; man hat nicht das Gefühl eines »Billig«-Senders. Die Knüppel lassen sich wie gewohnt in Länge und Federhärte einstellen. Auch lässt sich durch zwei verschiedene Federn wählen, ob man die Pitch-Funktion mit Ratsche oder Bremse ausstatten möchte. Für all das muss allerdings das Gehäuse geöffnet werden (vier Schrauben). Dabei wird direkt der Blick auf das aufgeräumte Innenleben frei. Mit etwas anderem als einer sauberen Verarbeitung war hier auch nicht zu rechnen, schließlich hat Futaba diesbezüglich ja einen Ruf zu verlieren.
Statt einer außen angeordneten Antenne sitzen im vorderen Gehäuseteil zwei »Platinen-Antennen«. Wie diese HF-technisch heißen, ist mir leider nicht bekannt. Ich würde sie eher bei den Patch-Antennen einordnen. Wie auch immer, hat man hier jedenfalls auch senderseitig Antennen-Diversity, was der Übertragungssicherheit sicher nicht abträglich ist. Neben den Knüppelaggregaten stehen dem Piloten noch ingesamt acht Schalter, davon zwei mit drei Positionen und ein Taster, ein Drehgeber sowie zwei Digitrimmer zur Bedienung seines Modells zur Verfügung. Sie sind frei konfigurierbar. Die Steuerknüppel können übrigens in allen sinnvollen Belegungen (Mode 1 – 4 und auch »Pitch Ziehen«) benutzt werden. Im Gegensatz zu den anderen aktuellen Futaba-Anlagen erfolgt die Einstellung allerdings wieder global für den Sender.
Das hintergrundbeleuchtete Schwarz-Weiß-Grafikdisplay misst 66 x 33 mm, von denen allerdings nur 61 x 31 mm genutzt werden. Es ist auch bei hellem Sonnenlicht perfekt ablesbar. Das Menü der T10J beherrscht folgende Sprachen: Deutsch, Englisch, Holländisch, Italienisch, Spanisch und Französisch, wobei die Übersetzung (zumindest ins Deutsche) etwas halbherzig ausgeführt ist – manche Punkte wurden einfach in Englisch belassen. Daran gewöhnt man sich aber schnell, zumal die Anleitung ja zu den Bezeichnungen passt. Die Bedienung erfolgt über einen griffigen Joystick rechts neben dem Display sowie drei Tasten. Mir gefällt die Bedienung mit dem Joystick ausgesprochen gut, da man so die gesuchten Menüpunkte meines Erachtens schneller anspringen kann als mittels dem Cap-Touch-Feld. Spätestens bei der Eingabe des Modellnamens macht sich dieser Vorteil bemerkbar …
Text/Bilder: Markus Fiehn
Eine ausführliche Vorstellung der robbe/Futaba T10J lesen sie in ROTOR 9/2014 (ab 29. August im Handel).
Fazit
Ein günstiger »Marken«-Sender mit umfangreicher Software, zehn Kanälen und Telemetrie – was will man mehr. Dazu kommt der wirklich günstige Preis für die Empfänger (66,50 Euro für den R3008). Von daher: Daumen hoch für die T10J.