Quad-Zwerg: Blade Nano QX

Nach dem großen Erfolg des Blade mQX war es nur ein Frage der Zeit, wann ein weiteres Modell von Blade in diese Kerbe schlägt. Michael Schneider stellt den neuen, noch kleineren Blade Nano QX vor.

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Wenn man den Nano QX das erste Mal aus der Box und in die Hand nimmt, wirkt der gerade mal 18 g schwere Quadcopter mehr zerbrechlich als flugtauglich und so ist es kein Wunder, dass mein erster Gedanke, als ich den Winzling von Markus Fiehn in die Hand gedrückt bekam, war: »Das Ding fliegt?«. Doch ich wurde eines Besseren belehrt: Er sollte fliegen – und wie!

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Der Nano QX kann mit allen gängigen Sendern von Spektrum gesteuert werden. Die jeweiligen Einstellungen können der Anleitung entnommen werden.

Lieferumfang
Der Nano QX ist nach dem mQX der kleinste Spross der Quadrocopter-Familie von Blade und wird sowohl als RTF-Set (inklusive Vierkanal-Sender) sowie in der BNF-Version angeboten. Aufgrund der neuen SAFE-Technologie* spricht er sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Piloten an, für die der Agilitäts-Modus interessant sein dürfte. Gerade Einsteiger werden aber die SAFE-Funktion zu schätzen wissen, da diese den Quad mit Hilfe von Multi-Achs-Sensoren in einen sicheren Schwebezustand bringt. In der BNF-Version erhält der Käufer eine kleine quadratische Box, die neben dem Nano QX eine mehrsprachige Anleitung, einen 1s/150-mAh-LiPo-Akku nebst USB-Ladegerät, eine zusätzliche Haube in einem anderen Design sowie Ersatz-Propeller enthält.

Praxis
Die Anleitung erhält wie gewohnt sinnvolle Werte zur Einstellung der gängigen Sender aus dem Haus Spektrum. Nach dem Anlegen eines neuen Modellspeichers war die Programmierung in meiner DX6i daher kein Hexenwerk. Neben den üblichen vier Steuerfunktionen benötigt der Nano QX noch einen Schaltkanal, mit dem zwischen dem SAFE- und dem Agilitätsmodus umgeschaltet wird. Dessen Funktion ist etwas kompliziert. Statt je Schalterstellung eine Funktion zu aktivieren, wird jeweils das Umschalten des Kanals zum Wechsel des Modus herangezogen. Bei Sendern mit einem Taster wird dieser also zum Umschalten jeweils kurz gedrückt – fertig. Bei der DX6i, die keinen Taster hat, muss ein Schalter hin- und hergeschaltet werden. Daran kann man sich aber gewöhnen. Nach dem Laden des Akkus kann es eigentlich schon losgehen. Da der Nano QX sowohl für den Indoor- als auch für den Outdoor-Einsatz konzipiert wurde, hieß es bei herrlichen 25 Grad: Ab nach draußen!

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Das Herzstück des Quads bildet die ca. 25 x 25 mm große Platine mit der 4-in-1-Einheit, die den Empfänger, Regler, Mischer sowie die Sensoren beinhaltet.

Schon die ersten Testflüge im Stabilitätsmodus zeigten, dass besonders Einsteiger mit dem trägen und ruhigen Flugverhalten gut klarkommen werden. Hier verhält sich das Modell nämlich eher wie ein Koax-Heli. Lässt man nämlich die Finger von der Nick-/Roll-Steuerung, geht der Quad dank der SAFE-Funktion direkt wieder in die Horizontallage. Gerät er also außer Kontrolle, nimmt man einfach die rechte Hand vom Knüppel und wartet, bis das Modell wieder stabil vor einem schwebt. Damit das perfekt funktioniert, muss das Modell allerdings vorher ausgetrimmt werden. Wenige Klicks reichen aber. Leider muss dies vor jedem Flug erneut durchgeführt werden.

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Unanfte Berührungen mit Decken oder Wänden können dem Nano QX kaum etwas anhaben. Die Propeller werden nach außen und oben von Schutzbügeln gegen »Feindkontakt« abgeschirmt.

Einmal von der Leine gelassen, zeigt der Kleine im Agilitäts-Modus sein zweites Gesicht. Hier heißt es Flugspaß pur. Von temporeichen Achten und Kurven bis hin zu Flips und Rollen ist alles möglich. Die deutlich höhere Wendigkeit zeigt Wirkung, was sich in wesentlich riskanteren Manövern widerspiegelte und letztendlich zu den ersten unsanften Boden und Heckenberührungen führte. Doch hier zeigt der Nano QX trotz seiner leichten und filigranen Bauweise eine erstaunliche Stabilität und Robustheit. Damit die Propeller nichts abbekommen, hat man dem Modell zusätzlich kleine Schutzbügel spendiert. So kann man sogar nach einer Wand- oder Deckenberührung meist einfach weiterfliegen, da die Motoren nicht blockiert werden können.

Fazit
Ich gebe dem Blade Nano QX 99 von 100 Punkten. Er ist das optimale Modell für Einsteiger und macht auch dem Fortgeschrittenen oder auch Profi noch jede Menge Freude. Gepaart mit einer einfachen Handhabung und bemerkenswerten Robustheit sowie innovativer Technologie präsentiert er sich als absoluter Spaßmacher – egal ob im Innen- oder Außenbreich. Lediglich die bei jeden Flug zu wiederholenden Trimmkorrekturen trüben ein wenig den Gesamteindruck, weshalb es einen Punkt Abzug gibt.

-msc-

httpv://www.youtube.com/watch?v=w74WChGpH9c

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