Einmal aus der Packung, wirkt der 83 Gramm schwere Heli trotz seines blau eloxierten Aluminium-Rotorkopfs recht filigran. Gegenüber anderen, ähnlichen RTF-Modellen erfolgt der Heckantrieb hier nicht über einen kleinen Elektromotor, sondern mittels Kardanantrieb und einer Welle, die direkt auf das Hauptzahnrad greift.
Das Set ist in gewohnter Weise ausgestattet: 2,4-GHz-Sender, Ladegerät, zwei Ersatzrotorblätter und 600-mAh-LiPo-Akku werden durch eine deutschsprachige Bedienungsanleitung ergänzt. Vor dem Erstflug werden lediglich acht Mignon-Zellen für den Handsender benötigt. Mode 1-Piloten sollten einen Blick in die Anleitung werfen; diese veranschaulicht detailliert den entsprechenden Umbau des Senders, der standardmäßig mit Mode 2 ausgeliefert wird.
Die Haube des StarChopper 260 lässt sich leicht abnehmen; darunter offenbart sich das Innenleben: Auf dem vorderen Bereich des Chassis sind in kompakter Bauweise der 2-in-1-Empfänger inklusive Gyro, der Speedcontroller sowie der bürstenlose Motor untergebracht. Neben Roll- und Nick-Servo findet man einen weiteren Servo für die Anlenkung des Heckrotors.
Nach einer kurzen Ladezeit des Flugakkus kann der Erstflug auch schon in Angriff genommen werden. Also Akku in das Fach, ein kurzer Check der Roll/Nick-Funktionen, und schon kann dem Kleinen Pitch gegeben werden. Bereits die ersten Schwebeflüge zeugen von einer tollen Voreinstellung am Modell. Korrekturen an der Trimmung müssen nur geringfügig vorgenommen werden; das Flugverhalten ist sehr stabil. Die ersten Ausschläge am Heck machen den Unterschied zwischen separatem Heckmotor und Direktanlenkung mittels Welle deutlich: Das Modell wirkt sehr agil und nimmt Steuerbefehle am Heck, gegenüber Koax-Modellen, sehr präzise und zügig an.
Hat man sich mit dem agilen Heck des StarChopper 260 arrangiert, steht dem weiteren Spaß nichts mehr im Wege. Schon die ersten Kreise und Achten machen deutlich: Der Spaßfaktor kommt bei diesem Büroflitzer nicht zu kurz. Selbst holprige Landungen oder die eine oder andere Begegnung mit einer Wand enden ohne größere Blessuren. Hier zeigt der StarChopper eine erstaunliche Stabilität und Robustheit – ein weiteres Plus, das den kleinen Heli auf meiner Beliebtheitsskala nach oben schnellen lässt. Die Flugzeit mit dem 600-mAh-Akku beträgt übrigens ca. 10 – 12 Minuten, genügend Zeit also, sich mit dem Kleinen im Flug zu befassen.
Mein Fazit: Der StarChopper 260 von LRP hat sich mittlerweile nach etlichen Flügen zu einem wirklichen Liebling gemausert. Sowohl Anfänger wie auch Fortgeschrittene finden in ihm einen tollen “Spaßflieger für Zwischendurch” – zumal er trotz des sehr filigranen Aussehens wirkliche Nehmerqualitäten an den Tag legt, was auch dem einen oder anderen Büroequipment zugute kommt.
Michael Schneider