Weibliche Piloten? Allerdings! Es tut sich was auf den Flugplätzen! Weibliche Superstars, die RC-Helis fliegen? Wahrscheinlich ist das noch eher die Ausnahme, unmöglich aber keinesfalls. Matt Finke über ein ungewöhnliches Erlebnis mit einem Superstar:
»In meinem normalen« Leben bin ich Licht- und Videodesigner und begleite hier und da auch Künstler auf ihren Tourneen. Aktuell bin ich seit fast vier Monaten mit Katie Melua unterwegs – 53 Konzerte quer durch Europa. Zum Fliegen kommt man da selten, aber es gibt ja Miniatur-Helis und den Simulator.
Wow, diese Frau hat eine Stimme – es ist unglaublich. Jedes Konzert ist bis oben hin gefüllt und das Publikum einfach nur beeindruckt. Wir haben viel Zeit neben den Konzerten, also Mini-Heli fliegen in den Hallen und natürlich beim Abendessen über Helis sprechen. Katie’s Interesse war geweckt. Anfangs war ich verwundert und dachte mir, vielleicht will sie nur nett sein? Aber das Interesse versiegte nicht und sie wollte unbedingt meinen kleinen Heli fliegen. Natürlich ging das nur recht kurz gut. Aber die Idee war geboren, dass wir das mal richtig probieren sollten.
Da auch Zürich auf dem Tourplan stand, und wir dort auch einen Tag frei hatten, war der Plan schnell beschlossene Sache. Mein guter Freund und Henselet-Teampilot Stefan Segerer, der ja eine Flugschule in der Stadt betreibt (www.rc-helischule.ch), verstand zuerst die Welt nicht mehr: “Wie, die Künstlerin, mit der Du auf Tour bist, will Helifliegen?” So sieht’s aus! Sie und ihr Drummer Henry Spinetti (der bereits das schweben sehr gut beherrschte), wollten unbedingt mal mit den großen Maschinen in die Luft.
Was ein Tag? Regen, Sonne und ein Flug nach dem anderen. Ich wusste nicht, inwieweit es ihr gefallen würde, aber sie erlebte genau das was uns alle antreibt: Adrenalin, Begeisterung, Konzentration. Katie war völlig begeistert. Also haben wir sie mal ein wenig Spielen lassen: “Come on Katie, looping! Pull, Pull, Pull, PULL!” Oh, und Stefan rettete die Maschine wirklich auf 30 cm Höhe über dem Boden mit einem mächtigen Blattknallen. Es war viel los, könnte man sagen. Und schon nach drei Flügen zeigte Katie die richtigen Reaktionen beim Schweben. Stefan packte natürlich noch ein paar Showflüge dazwischen, bei denen uns allen der Atem stockte. Auch Katie’s Mama war dabei und betonte, was für ein schönes Hobby wir doch hätten.
Am nächsten Tag stand dann die Show im ausverkauften Hallenstadion in Zürich auf dem Programm. Stefan, seine Freundin mit Sohn sowie Peter Matijasic waren natürlich dazu eingeladen. Dass Katie dann noch mitten im Konzert über Zürich schwärmte und allen Besuchern erzählte, dass sie gestern Modellhubschrauberfliegen war und das der absolute Wahnsinn ist, hat mich wirklich umgehauen. Am Schluss möchte ich mich noch bei Katie Melua bedanken. Wir wünschen Dir viel Erfolg für die Zukunft – auf der Bühne wie auch auf dem Flugplatz. Hoffentlich sehen wir Dich mal wieder.