Bell 206 JetRanger mit Carbon-Rumpf

Der Fischer-JetRanger ist seit vielen Jahren auf den Modellflugplätzen zu sehen. Die neue Carbon-Version des Modells ist nicht nur deutlich leichter, sondern auch steifer. Heiko Fischer hat uns einige Details zu seinem neuen Modell verraten, die wir hier wiedergeben.

Der Werkstoff der Wahl: Carbon

Die Formen des JetRangers im Maßstab 1 : 3,3 gibt es schon seit einigen Jahren. Heiko Fischer bietet den Rumpf, dessen Form zusammen mit seinem Vater Bernd entstand, nun als Carbon-Variante an. Carbon nimmt gegenüber GfK deutlich weniger Harz auf, benötigt weniger Gewebe und ist zudem stabiler, was unterm Strich einen deutlichen Gewichtsvorteil bringt. So konnte im Vergleich zum GfK-Rumpf fast ein Kilo an Gewicht eingespart werden. Dank des leichten Rumpfs kann das Modell, das einen beachtlichen Rotorkreis von über 3 Metern besitzt, unter 25 Kilogramm aufgebaut werden – und das mit einem kompletten Scale-Ausbau. Im Vordergrund stand also der Gewichtsvorteil. Im Flug zeigen sich keine Unterschiede zu GfK-Gewebe, wie von Heiko berichtet wurde.

Mit drei Metern Rotorkreis ein beachtliches Modell. Links das Modell von Tobias Kress, rechts der JetRanger von Heiko Fischer.

Die Abformung des Rumpfs erfolgt nach der üblichen Vorgehensweise. Die Negativform mit vielen Details und Aufdopplungen wird ganz gewöhnlich auslaminiert. Getempert, also das Aufwärmen des Materials über einen längeren Zeitraum, wird die Form nicht. Das würde zwar einen Vorteil bei der Festigkeit bringen, ist aber wegen der integrierten Spanten nicht von Bedeutung.

Bei allen Vorteilen, die die Bearbeitung von Carbon mit sich bringt, gibt es auch einige Nachteile. Dazu zählen beispielsweise Luftblasen, die beim Laminieren entstehen können und später korrigiert werden müssen. Zudem ist es schwerer zu erkennen, ob das Harz gleichmäßig verteilt ist – hier hat das helle GfK-Gewebe einen deutlichen Vorteil. Schließlich muss auch darauf geachtet werden, dass keine Kontakte auf dem Material entstehen, da Carbon stromführend ist.

Bis ein Rumpf abgeformt ist, dauert es in der Regel acht Stunden – wohlgemerkt nur das Laminieren. Hinzu kommen etwa acht Stunden Vorarbeit. Unterm Strich werden also zwei Arbeitstage allein für die Erstellung des Rumpfs benötigt.

Technische Daten

An der Taumelscheibe arbeiten drei Futaba-Servos vom Typ HPS A703, die aktuell stärksten Servos von Futaba mit 66 Kilogramm Stellkraft. Am Heck verrichtet ein KST-Servo X15-1208 seinen Dienst, in unmittelbarer Nähe zum Getriebe. Heiko verwendet hauptsächlich Systeme von bavarianDemon. Als ehemaliger Auszubildender bei Captron, dem Hersteller der FBL-Systeme, war er in die Produktion und Entwicklung der Systeme involviert. Da gerade bei Scale-Modellen die oberbayerischen Systeme als »Macht« gelten, weiß Heiko ihre Vorzüge und die guten Flugeigenschaften zu schätzen. Im JetRanger verrichtet nun ein bavarianDemon 3X seine Arbeit. Hinzu kommen ein Powerbox-Sensor V3 und Produkte von uniLight für Beleuchtung und Schaltmodul. Für die Telemetrie wurde ein Modul von VSpeak verbaut.

Antrieb

Der Antrieb wird durch eine Turbine sichergestellt. In diesem Fall stammt das Triebwerk aus Österreich von Peter Jakadofsky und liefert rund 7 kW. Heiko bietet den JetRanger sowohl in einer Turbinen- als auch einer Elektrovariante an. Bei der Elektroversion wird die gleiche Mechanik verbaut, jedoch mit einer …

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