Beim NOTAR-Antrieb wird ein erzeugter Luftstrom durch den Heckausleger und über verstellbare Düsen nach außen geleitet und erzeugt so einen Schub, um das Drehmoment auszugleichen – einer der Vorteile am Original ist u.a eine deutlich reduzierte Geräuschemission. Mit der VARIO MD 902 Explorer im Maßstab 1:6 kommen auch Modellpiloten in den Genuss dieser »alternativen Heckrotor-Konfiguration«, die Bernd Zimmermann im folgenden Beitrag vorstellt.
Ein Heli ohne den üblichen drehenden Heckrotor? Diese Frage stellte ich mir zu Beginn des Projekts – doch zuerst einmal stand das Auspacken zweier großer Pakete an, die den Rumpfbausatz der VARIO MD 902 Explorer nebst Zubehör beinhalteten. Die neue Mechanik für den Notar-Helikopter war zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht lieferbar, dies sollte beim Anblick aller Einzelteile aber keine Rolle spielen, denn auf den ersten Blick hatte ich mehr als genügend zu tun.
Erste Arbeiten
Zuerst waren die ganzen Öffnungen am Rumpf an der Reihe, hierbei natürlich ohne irgendeine Form von Willkür, sondern genau dort, wo sie auch hin sollten. Zu diesem Zweck wurden zuerst die Ausschnitte mit einem Bleistift markiert – zeitraubend, aber notwendig, um genau erkennen zu können, wo später Aussparungen sind. Kurz war ich bei der Vielzahl an Öffnungen versucht, die Aufgabe fremd zu vergeben: »Suche Fräser für Fräsarbeiten!« Aber es half nichts, ich war der Mann der Stunde und so hieß es: Auf ins Getümmel! Im Anschluss an diese Arbeiten folgten Feinarbeiten wie das Glätten und Begradigen der Kanten mit diversen Feilen und Schleifklötzen.
Nun wurden die Kufen des Helikopters vom Verpackungs- und Transportsicherungs-Klebeband befreit. Ein Tipp: Mögliche Klebebandrückstände lassen sich sehr gut mit einem gut haftenden anderen Klebeband abziehen. Anschließend wurde das Landegestell provisorisch zusammengesteckt und der Rumpf durfte das erste Mal auf eigenen »Füßen« probestehen. Das Kufenlandegestell endgültig auszurichten, nachzuarbeiten und zu montieren, würde mich jedenfalls noch einige Zeit beschäftigen.
Ein Heck mal ohne Blätter
Das Besondere am Notar-Helikopter ist die variable Steuerdüse zum Umlenken des Luftstrahls und zum Ausgleich des Drehmoments. Die hierfür notwendigen Komponenten wurden aus einer Vielzahl an Bauteilen ausgesucht und auf dem Bautisch sortiert. Zuerst überprüfte ich sorgfältig die Maße für die Steuerdüse, um später keine unangenehmen Überraschungen erleben zu müssen. Zugleich wurde auch die Mittenposition des Savox SB2282 SG-Sevos für die Anlenkung ermittelt und auf die Endkappe für den Heckausleger übertragen. Diese ist wichtig, da die Position später die zentrische Aufnahme der äußeren drehbaren Steuerdüse bildet und je nach verwendetem Servotyp abweicht. Für weitere Öffnungen liegen Papierschablonen bei, die zuerst ausgeschnitten werden müssen …
Text/Bilder: Bernd Zimmermann
Einen vollständigen Bericht über die MD 902 Explorer von VARIO Helicopter lesen Sie in Ausgabe 6/2017. Ausgabe bestellen