Im Zuge ständiger Weiterentwicklungen und Innovationen wurde auch der X3 (Vorstellung in ROTOR 7/2014) aus dem Hause Gaui einer Frischzellenkur unterworfen und der neue, gestretchte X3L präsentiert. Ein neues Chassis-Design, ein agiles Äußeres, Bauraum für größere Antriebe und optional ein Dreiblattrotor mit Blattgrößen bis zu 385 mm sollen dem ohnehin als leistungsstark und robust geltenden X3 zu neuer Größe verhelfen. Wie sich der Neue im Test schlägt, berichtet Florian Kühn.
Der vorgestellte Gaui X3L wurde zusammen mit den passenden Servoking-Servos und einem Optipower-Akku bei RC-Hub (rc-hub.com) bezogen. Die Wahl fiel auf die Zweiblatt-Variante, die inkl. der SpinBlades Black Belt 350 mm-Blätter für 289 Euro angeboten wird. Da explizit mit der Einbaumöglichkeit großer Motoren geworben wird, wurde in Bezug auf die Antriebsfrage Nägel mit Köpfen gemacht: ein MINIPYRO 400-15 und ein Jive 100+ LV von Kontronik sollen Leistung im Überfluss zur Verfügung stellen.
Bausatzinhalt und erster Eindruck
Der Gaui X3L kommt kompakt in einem schlichten, jedoch ansprechend gestalteten Karton beim Kunden an. Wie bereits erwähnt, enthält das Set von RC-Hub zudem die Hauptrotorblätter SpinBlades Black Belt 350 mm (separat verpackt). Nach dem Öffnen kommen die Komponenten – zusammengefasst nach Baugruppen und Baustufen – ordentlich und sicher verpackt zum Vorschein. Besonders erfreulich ist das Konzept der Schraubenverpackung: Diese sind nach Größe und Typ in einzelne Tüten sortiert. So muss man nicht in einem großen Beutel nach den Schrauben suchen, sondern greift direkt zu der richtigen Größe. Auffällig sind die Haube und die Heckverkleidung aus GfK, die hervorragend gefertigt und lackiert sind. Die Farbgebung ist kräftig und leuchtend, fast grell und dient so einer perfekten Sichtbarkeit des Helis, auch in größerer Entfernung. Weiterhin liegt dem Bausatz eine sehr knappe, aber gut gestaltete und leicht verständliche Bauanleitung als doppelseitig bedrucktes Blatt im DIN A3-Format bei.
In gut dargestellten Abbildungen mit knappen, aber vollständigen Hinweisen wird man, ähnlich wie bei einem Lego-Bausatz, zum Ziel geführt – leider fehlen Hinweise zur Grundeinstellung vor dem Erstflug, hier muss auf die Erfahrung zurückgegriffen werden. Neben einem Streifen selbstklebendem Klettband (zur Fixierung der Haube im hinteren Bereich) liegt dem Bausatz leider kein weiteres Zubehör bei. Etwas Befestigungsmaterial für Regler, Akku und Empfänger sowie eine kleine Flasche Schraubensicherung würden den Bausatz perfekt abrunden. Das Motorritzel muss separat erworben werden, was angesichts des großen Spektrums an möglichen Motoren und den damit verbundenen unterschiedlichen Wellendurchmessern sinnvoll ist. Wie schon beim Gaui X3 findet man auch beim X3L eine konsequente Gemischtbauweise (CfK, Aluminium und kurzfaserverstärkter Spritzguss) vor. Die Qualität der CfK-Bauteile ist hervorragend: perfekte Oberfläche und keine scharfen Kanten. Haupt- und Heckrotor, Taumelscheibe und Getriebe mit Freilauf sind bereits vormontiert, eine Kontrolle und vor allem eine Sicherung aller Schrauben ist dennoch notwendig.
Text/Bilder: Florian Kühn
Einen vollständigen Bericht über den GAUI X3L lesen Sie in Ausgabe 1/2017. Ausgabe bestellen