Vom 13. bis 14. Juni lud die neugegründete Firma Core-Helicopter (a division of Karcher AG) auf das Gestüt Dobel bei Pforzheim ein, um der Fachpresse sowie namhaften Modellbauhändlern im Rahmen eines Pre Release deren Neuentwicklung, den CORE 700, vorzustellen; die offizielle Präsentation soll dabei auf dem IRCHA Jamboree im August erfolgen. Kay Köhler hat das Event besucht und berichtet über die Veranstaltung sowie die Konstruktionsdetails, die in die Entwicklung des neuen 700er-Helis mit eingeflossen sind.
Die Organisation der Veranstaltung wurde von der Firma Karcher AG in freundlicher und familiärer Atmosphäre durchgeführt; der Macher und Konstrukteur bei Core-Helicopter ist kein Unbekannter in der Heli-Szene: Markus Fiehn. Die Stimmung und das Wetter waren gut, gespannt warteten die anwesenden Pressevertreter und Firmen auf den Präsentationsflug von Tim Vöge, Factory-Teampilot bei Core-Helicopter.
Mit Talent wirbelte er den Erlkönig durch die Luft, flog hierbei zahlreiche, harte und spektakuläre 3D-Manöver. Nach der Landung scharte sich die neugierige Meute um den Core 700, um das Werk zu begutachten und Details der Konstruktion zu bestaunen. Als Erstes fiel mir das Zentrum des Helis auf: »the Core« – eine leichte, aus Aluminium gefräste Konstruktion, die zum einen das Tragwerk des gesamten Helis bildet und zum anderen das aus Delrin gefertigte Zahnrad umhüllt. Aufbauend auf dieser Konstruktion wird nach oben ein schlanker Aluminium-Dom befestigt, der die Lagerung der Hauptrotorwelle und die Befestigungspunkte für die Servos übernimmt. Auch hier war gleich ein weiteres konstruktionstechnisches Detail erkennbar: Die Nick-Anlenkung und gleichzeitig Taumelscheiben-Verdrehsicherung ist per Umlenkung direkt mit dem Servo verbunden und wird mittels großzügigem Gegenlager abgestützt.
Das Hauptgetriebe ist doppelstufig ausgeführt, die erste Stufe in Form eines Riemens, der, neben dem Riemenrad mit integriertem Freilauf für den Hauptrotor, auf gleicher Achse oben das Heckriemenpulley antreibt. Interessant war auch die ebenfalls direkt an der Aluminium-Trägerplatte befestigte Halterung für die Akkuschiene. Diese aus einer Carbonplatte gefräste Konstruktion ermöglicht das einfache Einschieben und Arretieren der Akkuplatte mittels speziellen Führungen.
Der Blick schweifte wieder nach oben Richtung Taumelscheibe. Hier war eine aus Messing gefertigte und in Kunststoff gelagerte Taumelscheiben-Kugel auffällig. Der Rotorkopf wirkt auf den ersten Blick mächtig und groß. Die Rotorkopf-Konstruktion beinhalten interessante technische Details: Entgegen der marktüblichen Rotorköpfe mit Ausführung der Dämpfung (O-Ringe) in den Blatthaltern, erfolgt beim Core 700 die Dämpfung auf der Hauptrotorwelle selbst. Die Kräfte werden über den äußeren Teil des Zentralstücks mittels den dort integrierten O-Ringen abgefedert. Die integrierte Wippe/inneres Zentralstück verbindet dabei Hauptrotorwelle und Blattlagerwelle. Der sich aus dieser Konstruktion ergebende Vorteil: direktes und präzises Flugverhalten, wobbelfrei von Low RPM bis Vollgas. Das Heckrohr ist mittels zweier Klemmhalterungen ebenfalls direkt mit der Grundplatte verbunden. Das Heckrohr (ein leichtes Aluminium-Profilrohr mit großem Durchmesser) wirkt ohne Streben den auftretenden Kräften entgegen; die Anlenkung des Heckrotors verläuft hierbei innen, die Stahlschubstange wird durch drei im Inneren des Heckauslegers befindliche Kunststoff-Befestigungen geführt. Der Heckrotor wird klassisch über einen Riemen angetrieben. …
Text/Bilder: Kay Köhler
Eine ausführliche Vorstellung der CORE 700lesen Sie in ROTOR 8/2015 (ab 23. Juli im Handel).