Galten 3D-Helis bis vor kurzem noch als das »Fluggerät« für wirklich uneingeschränkten Kunstflug schlechthin, scheint deren Domäne nach Jahren nun Konkurrenz zu bekommen, denn grenzenlos spektakuläre Flugmanöver verspricht neuerdings auch die neuste Generation an 3D-Quadrokopter. Einer dieser Vertreter ist der neue Graupner ALPHA 300Q mit Motoren-Drehrichtungsumkehr, der laut Hersteller gewaltigen Einfluss auf die Grenzen der Physik nehmen und dabei auch eingefleischte Heli-Piloten überzeugen soll. Was lag also näher, als einen überzeugten 3D-Piloten einmal auf dieses 3D-Wundergerät anzusetzen – in diesem Fall: Daniel Jetschin!
Als eingefleischter Heliflieger seit nunmehr 16 Jahren ist man eigentlich der Meinung, dass allzu viel neues nicht mehr passieren kann, gerade in technischer Hinsicht. Mehr Leistung, mehr Zellen, mehr Blätter – es scheint zwar alles besser, aber nicht wirklich anders. Wer neue Herausforderungen sucht, scheint in das Lager der FPV-Racing-Liga auszuwandern, denn das Geschäft boomt, und das nicht zu wenig. Vor einiger Zeit erschienen die ersten voll kunstflugfähigen Varianten am Markt, die wundersamerweise allesamt ganz banal die Drehrichtung der Propeller im Flug umkehren, um den Effekt des Negativpitchs nachzuahmen. Klingt zuerst konfus, denn wie wir alle wissen, gehen Propeller normalerweise nur in eine Richtung richtig – und generell kann dieses ganze träge Abbremsen und Hochdrehen doch nicht ausreichend funktionieren.
Dass es sehr wohl möglich ist, ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen, habe ich bereits bei einem Probeflug mit dem JR Ninja (Vorstellung in ROTOR 12/2015) auf dem letzten Pfingsttreffen in Bayreuth feststellen dürfen. Zwar alles sehr geschmeidig, aber dennoch voll steuerbar. Mein Interesse war definitiv geweckt, aber nicht akut!
Als die ersten Videos vom brandneuen Graupner ALPHA 300Q im Netz auftauchten – und das kleine Gerät im wahrsten Sinne wie eine Rakete abging – war ich angefixt und sehr neugierig! Sollte es doch tatsächlich möglich sein?
Voller Neugierde
Als das Besprechungsmuster in seinem kleinen unscheinbaren Karton daherkam, machte ich mich direkt an das Begutachten des Inhalts. Positiv fiel bereits die sorgfältige Unterbringung der Kohlefaserteile in der Schachtel auf, denn alle waren säuberlich in Schaumstoffausschnitten gelagert. Das Set umfasste des Weiteren noch eine Telemetrie-Spannungsüberwachung für den Flugakku und vier Motoren mit 2.300 U/V plus passender Ultra Control 20 A-Regler. Diese sollen speziell dafür geeignet sein, um eine äußerst schnelle Umkehr der Drehrichtung zu ermöglichen, und sind ab Werk bereits mit Vorwärts-/Rückwärtslauf ausgestattet …
Text/Bilder: Daniel Jetschin, -red-
Einen vollständigen Bericht über den Alpha 300Q lesen Sie in Ausgabe 4/2016. Ausgabe bestellen