Kein Zweifel, der 3D-Druck hat die Modellbau-Werkstätten schon längst erobert. Mit ihm lassen sich gerade im Scale-Modellbau Details von zuvor ungeahnter Präzision herstellen. Eine große Einstiegshürde ist für viele aber, dass man ein CAD-Konstruktionsprogramm beherrschen muss. Diese Programme sind oftmals teuer und das Erlernen zeitaufwendig. Viele Modellbauer scheuen deshalb vor der Anschaffung eines 3D-Druckers zurück, so dass ihnen die Welt des 3D-Drucks verschlossen bleibt.
Dieses Problem ist allerdings jetzt mit der Gründung des kleinen Start-up-Unternehmens Scale Print gelöst. Firmengründer Stefan Radau hat sich letzten Monat damit auf den Markt der Scale-Modellbauer gewagt. Bei der Anschaffung eines Laser-Sinter-Druckers kam dem leidenschaftlichen Hobbykonstrukteur die Idee, diese Art der Produktion für alle zugänglich zu machen, auch wenn bei potenziellen Kunden keine Möglichkeit der Erstellung von 3D-Zeichnungen besteht. Der Kunde muss also nur noch ein Bild des gewünschten Bauteils sowie die Maße bereitstellen, den Rest erledigt Scale Print. Stefan Radau entwickelt aus den vom Kunden gelieferten Daten das gewünschte Bauteil.
Am 1. August 2019 wurde der Online-Shop freigeschaltet. Hier sind momentan 400 Artikel hinterlegt – Tendenz steigend. Bei den Produkten handelt es sich um alle möglichen An- und Einbauteile wie z. B. Lufteinlässe, Antennen, Schleudersitze, Steuerknüppel und vieles mehr für Jets, Hubschrauber und Motorflugzeuge. Alle bereits konstruierten Artikel können zudem in jedem beliebigen Maßstab gefertigt werden. Da der Druckraum die maximale Größe der Objekte vorgibt, werden sehr große Teile mehrteilig ausgedruckt, in der Regel sind sie aber einteilig. Gängige Artikel sind auf Lager, die meisten werden nach Bedarf produziert. Deshalb kann die Lieferzeit schon mal zwei bis drei Wochen betragen.
Stefan Radau hat zahlreiche Originalbauteile fotografiert und vermessen, um die Objekte so realistisch und detailliert wie möglich umsetzen zu können. Zudem sind sie meistens so konstruiert, dass sie angeschraubt werden können. So wird auch das Risiko ausgeschlossen, das fertige Modell mit Kleber zu verschmutzen. Die passenden Schrauben und eine Bohr- / Frässchablone liegen der Lieferung bei. Die Bilder zeigen einige Beispiele aus seinem Angebot. Inzwischen ist Stefan Radau auch in der Lage, Gummi zu drucken. Das schwarze Material ist elastisch und fühlt sich wie Leder an.
Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten, so können z. B. Manschetten, Polster, Griffe und vieles mehr aus Gummi gedruckt werden.
Stefan Radau ist telefonisch unter der Tel.-Nr. 0176 3059 0525 oder per Mail unter info@scale-print.de zu erreichen, seine Homepage findet man unter scale-print.de.
Text: Winfried Ohlgart